Beinahe 11 000 Kinder und Jugendliche sind in den 628 Jugendfeuerwehren Mecklenburg-Vorpommerns aktiv. Das Problem: Längst nicht alle finden als Erwachsene auch den Weg in den aktiven Brandschutz.
Die Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommerns können immer mehr Kinder und Jugendliche für eine Mitgliedschaft begeistern, profitieren aber nur begrenzt von der eigenen Nachwuchsgewinnung. Wie der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Hannes Möller, sagte, zählten die 628 Jugendfeuerwehren im Land Ende 2023 genau 10 931 Mitglieder und damit fast 600 mehr als ein Jahr zuvor. „Der Trend ist leicht positiv“, sagte Möller anlässlich des Delegiertentags der Jugendfeuerwehren am Samstag in Wismar.
Als ein Grund für die wieder gewachsene Resonanz gilt das Engagement der Feuerwehren an Schulen. Als einer der Ersten hatte der Landesverband 2018 eine Rahmenvereinbarung mit dem Bildungsministerium unterzeichnet, die auf ein erweitertes Nachmittagsangebot in der Ganztagsschule zielte. Kurz darauf wurde das Projekt „Feuerwehr macht Schule“ gestartet.
Nach den Worten Möllers zahlt sich die Nachwuchsgewinnung allerdings nicht immer so aus, wie erhofft. Besonders auf dem Land sei es für die Feuerwehren schwerer, die Jugendlichen auch noch für die aktive Feuerwehr zu gewinnen. „Im ländlichen Raum ziehen die Jugendlichen meist zum Arbeiten oder Studieren in Ballungsgebiete und sind dann nicht mehr vor Ort“, sagte Möller. Positiv bewertete er, dass sich auch immer mehr Mädchen den Jugendfeuerwehren anschließen. Inzwischen seien etwa 40 Prozent der Mitglieder Mädchen.
Nach Angaben Möllers sind in den 965 Freiwilligen Feuerwehren Mecklenburg-Vorpommerns etwa 26 000 Einsatzkräfte aktiv. Neben dem Wegzug vornehmlich junger Leute stelle auch die allgemeine demografische Entwicklung die Wehren vor allem in kleineren Dörfern zunehmend vor Probleme, die Einsatzfähigkeit zu gewährleisten.
Die technische Ausstattung hingegen hat sich spürbar verbessert. Für neue Fahrzeuge und Löschtechnik hatte die Landesregierung 50 Millionen Euro bereitgestellt. Für die Sanierung und den Neubau von Feuerwehrgebäuden gibt es weitere 50 Millionen Euro. Allerdings ist der Nachholbedarf groß.
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