Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hat im französischen Überseegebiet Neukaledonien die Europawahl begonnen. Die Wahllokale auf der im Südpazifik gelegenen Inselgruppe öffneten am Sonntagmorgen um 07.00 Uhr Ortszeit (Samstag 22.00 Uhr MESZ). Bei tagelangen gewaltsamen Unruhen in Neukaledonien waren im Mai sieben Menschen ums Leben gekommen. Die französische Regierung rief daraufhin den Ausnahmezustand aus. Dieser wurde inzwischen wieder aufgehoben, es gilt jedoch weiterhin eine nächtliche Ausgangssperre.
Auslöser der Unruhen war eine geplante Wahlrechtsreform. Diese sieht vor, dass Festlandsfranzosen, die sich in Neukaledonien niederlassen, dort früher als bisher an Regionalwahlen teilnehmen dürfen. Die ursprüngliche Bevölkerung der Inselgruppe befürchtet dadurch eine Verringerung ihres Einflusses.