Einen Tag vor der Wahl zum Europaparlament haben am Samstag in mehreren deutschen Städten zehntausende Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. Dem Kampagnennetzwerk Campact zufolge gingen bundesweit insgesamt 120.000 Menschen auf die Straße, um die Wahlberechtigten aufzufordern, bei der Europawahl am Sonntag ihre Stimme einer demokratischen Partei zu geben.
In Berlin fand die Kundgebung vor der Siegessäule statt. Nach Angaben einer Polizeisprecherin nahmen gut 15.000 Menschen daran teil, Campact zufolge waren es 30.000 Menschen. In Frankfurt am Main gingen laut Campact 36.000 Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße, in München waren es demnach 25.000, in Leipzig 15.000 und in Dresden 8000.
Dazu aufgerufen hatte unter dem Motto „Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen“ ein breites Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, der EKD, der Paritätische Gesamtverband, Greenpeace und der WWF. In Hamburg wurde bereits am Freitag demonstriert – mit laut Polizei 26.000 Teilnehmenden.
In Deutschland findet am Sonntag die Wahl zum Europaparlament statt. Rund 65 Millionen Menschen sind wahlberechtigt. Erstmals dürfen auch Wählerinnen und Wähler im Alter von 16 und 17 Jahren hierzulande teilnehmen – dies betrifft laut Statistischem Bundesamt rund 1,4 Millionen Menschen.
Auch die Wählerinnen und Wähler in den anderen 26 EU-Staaten bestimmen ihre Abgeordneten neu – EU-weit gibt es insgesamt rund 350 Millionen Wahlberechtigte. Das Ergebnis in Deutschland dürfte auch als Stimmungstest für die Parteien hierzulande gewertet werden.