Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die CDU in Berlin vorn liegen – aber nur knapp vor den Grünen. Bei den Abgeordnetenhauswahlen dürfte es für die derzeitige Koalition schwierig werden.
Gäbe es die Bundestagswahl schon am Sonntag, wären in Berlin laut einer aktuellen Umfrage CDU und Grüne die stärksten Parteien. Das berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) mit Berufung auf die Daten von infratest dimap, die im Auftrag der RBB-„Abendschau“ und dem RBB-Hörfunksender 88.8 erhoben wurden. Danach käme die CDU in ihren Berliner Wahlkreisen auf 24 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen mit 22 Prozent.
Gegenüber der Bundestagswahl 2021 würde die CDU damit deutlich zulegen (+6,8 Prozentpunkte), die Grünen ihr Ergebnis halten. Auf Platz drei läge die AfD mit 17 Prozent (+7,6) deutlich vor der SPD mit 13 Prozent (-9,2).
In der Umfrage landet das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) aus dem Stand bei 7 Prozent, erhebliche Verluste gibt es für die Linke mit 5 Prozent (-6,5) und die FDP mit 4 Prozent (-4,1 Prozentpunkte).
Auch bei Abgeordnetenhauswahlen läge die CDU vorn
Wären am Sonntag Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus, gingen CDU und Grüne ebenfalls als die führenden Parteien daraus hervor. Die CDU käme den Daten zufolge auf 27 Prozent, die Grünen würden 20 Prozent erreichen. Das sind die gleichen Werte wie bei der vorigen Umfrage im April.
Drittstärkste Kraft wäre auch in diesem Fall die AfD mit 15 Prozent und einem Plus von 3 Prozentpunkten. Die SPD käme auf nur noch 12 Prozent (-3 Punkte), das BSW auf 7 Prozent (+1 Punkt). Die Linke würde vier Punkte verlieren und bei 6 Prozent landen, die FDP einen Punkt auf 4 Prozent zulegen. Damit wäre die Partei weiterhin nicht im Landesparlament vertreten.
Keine Mehrheit für Schwarz-Rot
Ein solches Ergebnis hätte Auswirkungen: Nach diesen Zahlen hätte die derzeitige Regierungskoalition aus CDU und SPD keine Mehrheit mehr.
Der schwarz-rote Senat ging am 27. April 2023 an den Start. Im Februar davor hatte die CDU die Wiederholungswahl mit 28,2 Prozent mit Abstand gewonnen. SPD und Grüne kamen beide auf 18,4 Prozent, die Sozialdemokraten lagen mit einem Minivorsprung von 53 Stimmen vorn. Die Linke kam bei der Wahl auf 12,2 Prozent, die AfD auf 9,1 Prozent. Die Liberalen flogen mit 4,6 Prozent aus dem Landesparlament.
Für die repräsentative Umfrage wurden zwischen dem 14. und 18. November zufallsbasiert 1.179 Menschen befragt, davon 692 in Telefon- und 487 in Online-Interviews.