Das Protestcamp von Tesla-Gegnern nahe der Autofabrik in Grünheide ist von einer Kampfmittel-Suche betroffen. Doch die Aktivisten wollen bleiben. Die Polizei muss den zweiten Tag in Folge eingreifen.
Die Polizei in Brandenburg will heute Morgen (8.00 Uhr) ihren Einsatz im Tesla-Protestcamp in Grünheide bei Berlin fortsetzen und den zweiten Tag in Folge Umweltaktivisten von Bäumen holen. Ein Waldgebiet in der Nähe des einzigen europäischen Werks des US-Elektroautobauers soll wegen einer Untersuchung auf Kampfmittel im Boden für einige Zeit geräumt werden. Doch die Umweltaktivisten, deren Baumhäuser in einer gesperrten Zone liegen, weigerten sich bisher, das Gelände zu verlassen.
Höhenretter der Polizei konnten am Montag nicht alle der Waldbesetzer aus den Bäumen holen. Teils kletterten sie an Seilen zwischen den Kiefern hoch. Die Polizei sprach von gefährlichen Aktionen. Auch über Nacht sollten Polizeikräfte vor Ort bleiben und das Gebiet sichern.
Die Gemeinde hatte eine Untersuchung veranlasst
Die Gemeinde Grünheide hatte eine Untersuchung wegen Kampfmittelverdachts in einem rund 5.000 Quadratmeter großen Waldgebiet veranlasst. Deshalb sperrte die Polizei die Fläche ab. Die Versammlung der Umweltaktivisten ist aber grundsätzlich weiterhin erlaubt. Am Montagnachmittag bis Dienstagmorgen durften sie auch ein Gebiet in einem festgelegten Sicherheitsradius von 50 Metern wieder betreten.
Bereits seit Ende Februar halten Tesla-Gegner ein Waldgebiet besetzt und protestieren gegen Autowerk des US-Milliardärs Elon Musk. Das Tesla-Areal soll für einen Güterbahnhof und Lagerflächen erweitert werden, dafür soll auch Wald gerodet werden.
Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums am Montag sagte, holten Höhenretter sechs Personen aus Baumhäusern herunter. Diese Menschen seien von der Versammlung ausgeschlossen worden. Drei von ihnen kamen in Gewahrsam, weil sie gegen das Vermummungsverbot verstießen und Widerstand gegen die Polizei leisteten. Andere Aktivisten konnte die Polizei bislang nicht aus der Höhe zwischen den Kiefern herunterholen. Zu körperlichen Auseinandersetzungen oder Verletzungen kam es laut Polizei nicht.