Tipps zur Bekämpfung: Ackerschachtelhalm bekämpfen? So machen Sie sich das Unkraut zunutze

Zwischen März und Oktober breitet sich der Ackerschachtelhalm ungehindert aus und macht dabei anderen Pflanzen lebensnotwendige Nährstoffe, aber auch Wasser und Licht streitig. Es scheint fast unmöglich, das hartnäckige Unkraut zu entfernen – warum also nicht im Garten sinnvoll nutzen?

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) gehört zu den Unkräutern, die sich über ihr tiefreichendes Wurzelsystem rasend schnell auf Rasenflächen und in Beeten breitmachen. Haben Sie die Pflanze erst einmal in Ihrem Garten entdeckt, ist es fast unmöglich, den ungebeten Gast dauerhaft zu entfernen. Es gibt Methoden zur Bekämpfung von Ackerschachtelhalm. Das auch als Zinnkraut bezeichnete Gewächs dadurch dauerhaft zu entfernen, ist jedoch utopisch. Stattdessen können Sie das Unkraut nutzen, um andere Pflanzen zu stärken und vor Schädlingen zu schützen. Wie das genau funktioniert und welche Tipps dabei helfen, den Ackerschachtelhalm an seiner Ausbreitung zu hindern, erfahren Sie wie folgt.

Sud

Ackerschachtelhalm bekämpfen: Die besten Tipps

Wie bereits erwähnt, reichen die Wurzeln des Ackerschachtelhalms tief in die Erde. Dadurch ist das Unkraut in der Lage, sich schnell und flächendeckend auszubreiten – sehr zum Leidwesen anderer Pflanzen, denen der Platz im wahrsten Sinne des Wortes streitig gemacht wird. Hinzukommt, dass die Samen nicht nur durch den Wind verteilt werden, sondern auch durch die Unterstützung anderer Tiere. Das macht eine dauerhafte Beseitigung fast unmöglich. Möchten Sie dennoch einen Versuch starten, den Ackerschachtelhalm zu bekämpfen, können Sie diese bewährten Methoden anwenden: 

Ackerschachtelhalm bevorzugt verdichtete, feuchte Erde, die im Idealfall leicht lehmig oder sandig ist. Aus diesem Grund wird empfohlen, den Boden aufzulockern, zum Beispiel mit einer Gartengabel, einem Spaten, einer Hacke oder einer Gartenkralle. Stoßen Sie dabei bereits auf die ersten Wurzelstöcke des Unkrauts, entfernen Sie diese direkt von Hand. Eine bodenlockernde Gründüngung soll ebenfalls zur Bekämpfung von Ackerschachtelhalm beitragen. Gemeint ist damit der Anbau von Pflanzen, die den Boden begrünen und die Erde tief durchwurzeln bzw. auflockern. Besonders gut geeignet sein sollen für diese Methode mehrjährige Stauden wie zum Beispiel Lupinen (Schmetterlingsblütler).Wächst das unbeliebte Unkraut auf dem Rasen, ist die Erde vermutlich sauer. Um den pH-Wert zu ermitteln, können Sie eine Bodenprobe machen. Anschließend wirken Sie dem Wildwuchs mit Kalk entgegen, bis die Erde nur noch einen schwach sauren pH-Wert hat, der dem Boden als auch den Gräsern zugutekommt – aber nicht dem Ackerschachtelhalm. Wenn Sie den Boden zudem regelmäßig mähen, können Sie das Unkraut zwar nicht entfernen, aber dauerhaft in Schach halten (was das Wachstum betrifft) und den Rasen nebenbei stärken. Wichtig ist vor allem, dass Sie den Ackerschachtelhalm bekämpfen, ehe er Samen bildet und sich zusätzlich noch über den Wind ausbreiten kann. 

Extrakt

Noch ein wichtiger Hinweis: Der Einsatz von Gartenvlies oder -folie zur Bekämpfung von Ackerschachtelhalm ist nicht der Mühe wert – denn er hat keine merklichen Auswirkungen auf das Unkraut.

So können Sie Ackerschachtelhalm nutzen

So lästig Ackerschachtelhalm auch sein mag, so hat er auch seine guten Seiten: Da das Unkraut verdichtete, lehmig-feuchte Erde bevorzugt, gilt es (vor allem im landwirtschaftlichen Ackerbau) als sogenannte Zeigerpflanze für Staunässe. Im privaten Garten hingegen kann das kieselsäurehaltige Gewächs als biologisches Pflanzenschutzmittel genutzt werden. Mit Ackerschachtelhalm bekämpfen Sie zum einen Pilzkrankheiten wie Mehltau. Oder aber Sie setzen die Brühe ein, um anfällige Nutz- und Zierpflanzen vor Schädlingen wie Blattläusen zu schützen. Den Sud oder Extrakt können Sie entweder käuflich erwerben, sofern Ihr Garten unkrautfrei ist, oder aber selbst herstellen. Und das geht so: 

Sammeln Sie 1500 Gramm Ackerschachtelhalm und weichen diesen in einem Eimer mit zehn Litern Wasser für 24 Stunden ein. Anschließend bringen Sie die Mischung in einem Topf zum Kochen und lassen sie darin 30 Minuten lang auf kleiner Flamme köcheln.Nachdem der Sud vollständig ausgekühlt ist, gießen Sie ihn durch ein Sieb und vermengen die Flüssigkeit anschließend mit Wasser (im Verhältnis 1:5). Den Sud können Sie entweder als Gießwasser zur Stärkung einsetzen oder aber über eine Sprühflasche gegen Pilzkrankheiten auf den Blättern.

Roundnet

Darum sollten Sie kein Herbizid nutzen

Der Einsatz von chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln, auch Herbizide genannt, ist für verzweifelte Hobbygärtnerinnen und -gärtner der letzte Ausweg. Leider versprechen diese keinen dauerhaften Erfolg bei der Bekämpfung von Ackerschachtelhalm – abgesehen davon, dass sie Flora und Fauna schaden. Biologische Präparate gibt es natürlich auch, allerdings helfen diese nur oberflächlich gegen das Unkraut, da die Wurzeln tief in der Erde sitzen, dass sich die Pflanze von dem Einsatz schnell davon erholt und immer wieder neu austreibt. 

Quelle: Mein schöner Garten

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