Sie können die Größe einer Handfläche erreichen und ihr Biss ist giftig: in den USA breitet sich die Joro-Spinne aus. Das Tier wurde erst vor wenigen Jahren eingeschleppt und macht auch nicht vor Großstädten halt. Experten haben ein neues Ziel ausgemacht.
Der Körper der Weibchen ist leuchtend gelb und eigentlich ist die Art im Osten Asiens heimisch. Die Joro-Spinne breitet sich jedoch seit einem Jahrzehnt auch im Südwesten der USA aus. Nun gehen Experten davon aus, dass auch weitere Regionen an der Ostküste von der Spinnenart bevölkert werden könnten.
Auch Großstädte gehören zum Ziel der Spinne. Wissenschaftler der University of Georgia fanden heraus, dass die Tiere, im Gegensatz zu anderen amerikanischen Spinnenarten, sich auch in stark belebten Ökosystemen und nahe dicht befahrener Straßen wohlfühlen. Eines der zukünftigen Ziele könnte demnach New York werden. Bereits Anfang Januar schrieb die New Jersey Pest Control, dass sich die Spinnenart wohl bereits in diesem Jahr in dem Staat ausbreiten werde.
Invasive Arten in Deutschland 14.06
Joro-Spinne breitet sich an Ostküste der USA aus
Dass sich die Tiere, die laut „Washington Post“ einst über Schiffscontainer aus Japan in die USA kamen, so rasant in den USA ausbreiten können, liegt auch an einer besonderen Fähigkeit der Jungtiere: diese können fliegen. Zwar besitzen die Spinnen keine Flügel, nutzen aber ihre Spinnweben als eine Art Ballon, der vom Wind und den elektromagnetischen Strömungen der Erde getrieben wird. So können die Jungtiere Strecken von über 100 Kilometern zurücklegen. Ausgewachsene Tiere beherrschen diese Art der Fortbewegung jedoch nicht.
Angst vor den Spinnen sollte man nicht haben, sagen Experten. Die deutlich größeren Weibchen können zwar mit ihren Beinen eine Größe von bis zu 15 Zentimetern erreichen, eine wirkliche Gefahr für die Menschen stellen die giftigen Tiere aber nicht dar. Ein Biss sei in etwa mit dem Stich einer Biene zu vergleichen und könnte eine allergische Reaktion auslösen.
Der Anblick der Riesenspinne ist aber nicht für jeden etwas. „Jeder, der diese gruseligen Krabbeltiere nicht mag, wird sich bei dieser Art definitiv unwohl fühlen“, prognostiziert David Coyle, Professor an der Clemson University und Experte für invasive Arten, gegenüber „CBS“. Er gehe davon aus, dass sich die Joro-Spinne in den nächsten Jahren im kompletten Osten der USA ausbreiten werde. Immerhin: Coyle glaubt nicht, dass sich die Spinnen in Häusern niederlassen, sondern sich lieber außen am Gemäuer oder anderen Strukturen ein Netz bauen. Für andere heimische Spinnenarten jedoch sei im Lebensraum der Joro-Spinne kein Platz, fand Coyle für eine Studie heraus. „Sie verdrängen heimische Arten und töten alles, was ihnen ins Netz gerät.“
Quellen: CBS, Washington Post,NJ Pest Control, Clemson University