Als Hausbewohner bestellte ein Amerikaner seinen Cybertruck – nach dem Umzug in eine Wohnung erhielt er das riesige Fahrzeug. Das Problem: Seine neue Parkmöglichkeit ist zu klein. Einen Verkauf untersagt ihm Tesla allerdings.
Wer einen Tesla Cybertruck fährt, braucht Platz. Denn der Wagen ist 5,7 Meter lang und 1,79 Meter hoch. Mit ausgeklappten Spiegeln ist er 2,4 Meter breit. Das ist in den USA eigentlich kein Problem – gefühlt gibt es nirgends auf der Welt breitere Straßen und größere Autos. Doch manch einer stößt im amerikanischen Alltag mit einem solchen Fahrzeug trotzdem an sein Limit.
Wie „Business Insider“ berichtet, geriet der Amerikaner Blaine Raddon in eine solche Situation. Denn als er den Cybertruck bei dessen erster Präsentation bestellt hatte, lebte er noch in einem Haus mit seiner Frau. Während der teils langen Wartezeit auf ein begehrtes Produkt geht das Leben aber weiter – und Raddon trennte sich und zog in einen Apartmentkomplex.
Wenn der Truck plötzlich zu groß ist
Seine Parklücke dort, so der neue Cybertruck-Halter gegenüber „Business Insider“, sei aber zu klein für das Auto. Es muss also weg. Normalerweise wäre das kein Problem: Inserat einstellen, abwarten, verkaufen. Genau das wollte Raddon eigentlich auch, wie viele andere ebenfalls, deren Lebensumstände sich plötzlich ändern. Denn der Cybertruck ist nicht das einzige Fahrzeug in den USA, das so riesig ist. Sich zu verschätzen – insbesondere, wenn man nur Bilder aus dem Internet kennt – ist also leicht.
Aber: Wer einen Cybertruck kauft, unterschreibt einen Vertrag. In früheren Versionen des Dokuments, das auch Raddon unterzeichnet hat, stand: „Sie verstehen und erkennen an, dass der Cybertruck zunächst in begrenzter Stückzahl ausgeliefert wird. Sie stimmen zu, dass Sie das Fahrzeug innerhalb des ersten Jahres nach dem Auslieferungsdatum nicht verkaufen oder anderweitig versuchen werden, es zu veräußern.“ Sollte die Weitergabe unvermeidbar sein, so der Vertrag weiter, müsse man Tesla drüber in Kenntnis setzen und um Erlaubnis bitten, beziehungsweise dem Konzern ein Vorkaufsrecht einräumen. In der aktuellen Ausgabe der Vereinbarung scheint dieser Passus gestrichen worden zu sein.
Der Käufer nahm sich vor, die Regeln zu befolgen. Er schrieb Tesla und bot vier Möglichkeiten an:
die Transaktion rückgängig zu machen,den Cybertruck gegen eine neue Limousine einzutauschen,ihn wieder an Tesla zu verkaufen oderihm zu gestatten, den Wagen ohne Gewinn oder Aufschlag zu verkaufen.
Tesla pocht auf Cybertruck-Kaufvertrag
Der kontaktierte Tesla-Händler lehnte ab – und erinnerte daran, dass eine Weitergabe innerhalb des ersten Jahres verboten sei.
Etwas hilflos schilderte Raddon seine Umstände dem Konzern erneut. „Ich versuche, den unglücklichen Umstand zu beheben, dass der Cybertruck in meiner Lebenssituation nicht handhabbar ist. Mich dazu zu zwingen, den Truck zu behalten, der nicht zu meinen Lebensumständen passt, erscheint unfair und entspricht ganz und gar nicht dem Geist des Verkaufsverbots im Vertrag“, schrieb er.
„Business Insider“ schreibt, dass Raddon bis heute auf eine Antwort warte. Er erklärte, dass er sich aber an die Regeln halten und nicht rechtlich gegen Tesla vorgehen wolle. Er habe inzwischen die Erlaubnis seiner Hausverwaltung, den Truck auf seinem Parkplatz trotz Überstands abstellen zu dürfen – ohne jegliche Haftung, versteht sich.