Die Umweltministerkonferenz hat die Überarbeitung eines Leitfadens für den Abschuss von Wölfen beschlossen. Umweltschützer in NRW kritisieren die Pläne.
Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Entscheidung der Umweltministerkonferenz (UMK) zum Abschuss von Wölfen kritisiert. Bei dem Treffen war am Freitag im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim unter anderem beschlossen worden, dass eine in Niedersachsen gerichtlich gestoppte Regelung für einen schnellen Wolfsabschuss nach Rissen von Weidetieren vom Bund kurzfristig nachgebessert werden soll.
„Wer den Abschuss von Wölfen fordert, muss auch Herdenschutzmaßnahmen umsetzen“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht laut Mitteilung. Guter Herdenschutz sei das wirksamste Mittel gegen Weidetierrisse. Doch noch immer förderten etliche Bundesländer, darunter auch NRW, keine Kosten für Zaunpflege oder Herdenschutzhunde. Eine allgemeine Bejagung von Wölfen suggeriere Weidentierhaltern eine „Scheinlösung“, die auf lange Sicht nicht zu Rückgängen von Rissen führe. „Der Schießbefehl ist reine Symbolpolitik, die ganz offensichtlich vom mangelhaften Herdenschutz ablenken soll.“
Die Ministerkonferenz hatte Ende 2023 eine Schnellschuss-Regelung für Gebiete mit vermehrten Wolfsrissen beschlossen. Nach der bedarf es unter bestimmten Umständen keiner DNA-Analyse zur Bestimmung eines einzelnen Wolfes. Nachdem das Verfahren in Niedersachsen erstmals angewandt worden war, hatte das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg aber entschieden, dass der Abschuss eines Wolfes in der Region Hannover verboten bleibt. Laut dem UMK-Beschluss soll der für solche Abschüsse zentrale Praxisleitfaden bis August überarbeitet werden.