Diese Flixbus-Fahrt hätte ins Auge gehen können: Zwei Fahrer traten ihre Reise von Berlin nach Paris offenbar alkoholisiert an. Aus Angst beendeten Passagiere die heikle Reise nach kurzer Zeit.
Zwei Flixbus-Fahrer traten ihren Dienst offenbar betrunken an. Wie die „Bild“ berichtet, wollten rund 30 Passagiere, darunter eine Schulklasse, am 28. Mai von Berlin nach Paris. Eine Frau erinnert sich, dass einer der Fahrer schon beim Einsteigen komisch gewirkt habe. Es habe nicht lange gedauert, bis sich die Sorge der Passagiere bestätigte: Während der Fahrt habe der Fahrer „ununterbrochen“ in seiner Tasche gekramt und sei dabei „zickzack“ über die Autobahn gefahren, erklärt sie.
Der Erzählung zufolge hätten einige Passagiere, darunter auch der Lehrer der französischen Schulklasse, versucht, den Fahrer zum Anhalten zu bewegen – offenbar ohne Erfolg. Die Frau habe daraufhin die Polizei gerufen, da die Angst stieg und die Stimmung nach Angaben der Mitfahrenden „angespannt“ gewesen sei.
Flixbus Unfall Ermittlungen gegen Fahrer 13:38
1,24 Promille bei Flixbus-Fahrer, Kollege schlief mit 1,09
Gegen 21:40 Uhr sei der Fahrer dann endlich auf einen Rastplatz gefahren, heißt es. Wenig später traf die Polizei ein. „Der Verdacht der Fahrgäste bestätigte sich“, so eine Polizeisprecherin der Direktion West gegenüber der „Bild“. Eine Atemalkoholmessung des Fahrers habe einen Wert von 1,24 Promille ergeben, heißt es weiter. Der Ersatzfahrer, der im Kofferraum des Busses lag, erreichte einen Wert von 1,09 Promille.
Beide Fahrer waren damit nicht diensttauglich. Anders, als es bei Autofahrern der Fall ist, gibt es für Busfahrer im Linien- und Reiseverkehr keine Toleranz. Im Dienst gilt die Null-Promillegrenze. Ein Sprecher des Bereitschaftsdienstes der Brandenburger Polizei bestätigte die Geschehnisse gegenüber „t-online„.
Nach etwa zwei Stunden seien die Passagiere von einem Ersatzbus geholt und zurück nach Berlin gefahren worden sein. Flixbus-Sprecher Sebastian Meyer sagte der „Bild“: „Selbstverständlich haben wir beide Fahrer gesperrt. Sie werden nicht mehr für Flix fahren.“ Das Sub-Unternehmen, welches die beiden Fahrer beschäftigte, soll ihnen gekündigt haben.
Die Angst der Passagiere war auch deshalb so groß, da einige von ihnen sich an den Flixbus-Unfall im März erinnert gefühlt hätten. Bei einem schweren Unfall auf der A9 kam ein Flixbus von der Fahrbahn ab. Die Polizei berichtete damals von vier Toten, sechs Schwerverletzten und 29 Menschen mit leichten Verletzungen. Die genaue Unfallursache wird noch immer ermittelt, einige Passagiere erinnerten sich bei Befragungen an einen Streit zwischen den Fahrern.