Brände: Poseck sichert Feuerwehr Stadtallendorf weitere Hilfe zu

Einen Monat ist es her, dass ein Brand die fast neue Feuerwache in Stadtallendorf und ein knappes Dutzend Fahrzeuge zerstörte. Die Stadt kann mit weiterer Unterstützung vom Land Hessen rechnen.

Rund einen Monat nach dem verheerenden Brand in der Feuerwache in Stadtallendorf hat Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) der Stadt weitere Unterstützung zugesichert. „Wir haben eine sehr umfassende Brandschutzförderung und klar ist für uns auch, dass wir da die Anliegen, die aus Stadtallendorf kommen, mit Priorität behandeln werden“, sagte der Minister in Stadtallendorf, wo er sich ein Bild von den Schäden machte.

Die Flammen hatten am frühen Morgen des 16. Oktober unter anderem die Gerätehalle sowie sämtliche Einsatzfahrzeuge der noch fast neuen Feuerwache vernichtet. Die Stadt schätzt den Schaden auf rund 22 Millionen Euro. Verletzt wurde niemand, als Brandursache wird ein technischer Defekt angenommen. 

Poseck sprach von einer „ganz außergewöhnliche Situation, die es so in Hessen vielleicht noch nie oder jedenfalls lange nicht mehr gegeben hat“. Den ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden sprach er seine Anteilnahme aus und dankte auch anderen Feuerwehren für ihre Solidarität. Sie hatten Stadtallendorf teils mit Fahrzeugen und Ausrüstung ausgeholfen.

Poseck: So schnell wie möglich neues Zuhause für Feuerwehrleute

Mit Blick auf den Schaden sei es nun wichtig, die anstehenden Gespräche mit Versicherungen abzuwarten, sagte Poseck. Am Montag (18. November) ist dafür ein Termin geplant. Es sei zu hoffen, dass durch die Versicherungsleistungen ein erheblicher Teil der entstandenen Schäden abgefedert werden könne. „Und dann werden Stadt und Land im Zweifel gemeinsam diese noch verbleibenden Schäden auch am Ende zu tragen haben“, sagte der Minister. 

Es sei ihm wichtig, dass die Feuerwehr in Stadtallendorf „so schnell wie möglich ein gutes neues zu Hause bekommt, dass die Kameradinnen und Kameraden auch zufrieden sind, dass sie dieses schreckliche Ereignis überwinden können“.

In dem Gebäude waren im Verwaltungstrakt und anderen von Personen genutzten Räumen zwar Rauchmelder verbaut, eine mit einer Leitstelle verbundene Brandmeldeanlage gab es jedoch nicht, was eine Diskussion um die Notwendigkeit der Anlagen für solche Einrichtungen ausgelöst hatte. Vorgeschrieben ist der Einbau nicht, der künftige Neubau der Stadtallendorfer Feuerwache soll in jedem Fall eine solche Anlage bekommen, wie Bürgermeister Christian Somogyi (SPD) sagte.

Minister: Kein „Schnellschuss“ in Sachen Brandmeldeanlagen 

Poseck erklärte, er werde derzeit immer wieder gefragt, ob man nicht eine entsprechende Vorschrift schaffen müsse. „Ich bin an dieser Stelle nach wie vor zurückhaltend. Es gibt in keinem Bundesland eine Vorschrift, dass in Feuerwehrhäusern Brandmeldeanlagen eingerichtet sind.“ Die Anlagen hätten vor allem den Zweck, Menschen zu schützen. „Und wir sprechen im Moment sehr viel auch über Aufwände für Feuerwehren. Das muss man deshalb auch in der richtigen Relation betrachten.“ 

Unklar sei zudem, ob eine Brandmeldeanlage geeignet gewesen wäre, Schlimmeres zu verhindern. Auch sei offen, ob das Feuer wesentlich anders verlaufen und die Schäden geringer gewesen wären. „Da will ich auch die weitere Entwicklung – da wird es im Zweifel auch noch Sachverständigen-Betrachtungen geben – durchaus in die Überlegungen mit einbeziehen. Aber für einen Schnellschuss besteht jedenfalls im Moment aus diesem schrecklichen Brandereignis kein Anlass“, sagte Poseck.