Das berühmte Instagram-Eichhörnchen Peanut wurde von US-Behörden eingeschläfert. Es bestand der Verdacht auf Tollwut, hieß es. Doch wie sich jetzt zeigte, war das Tier gesund.
Es war in den Augen des Besitzers ein „brutales“ Vorgehen der Behörden: Am 30. Oktober holten Beamte des State Department of Environmental Conservation (Staatliches Amt für Umweltschutz) Eichhörnchen Peanut zusammen mit einem Waschbären namens Fred aus dem Haus von Mark Longo im ländlichen Pine City im US-Bundesstaat New York. Dort betreibt der 34-Jährige zusammen mit seiner Frau eine Tierauffangstation. Eichhörnchen Peanut war das Gesicht der Organisation und im Internet ein richtiger Star, hatte seinen eigenen Instagram-Account.
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Doch weil Longo keine Lizenz für die Haltung von Wildtieren hat und es angeblich Beschwerden darüber gab, dass die Tiere möglicherweise unsicher gehalten würden, schritt die Umweltbehörde ein. Die beiden Tiere wurden mitgenommen. Dabei soll einer der Beamten durch zwei Paar Handschuhe von dem Eichhörnchen gebissen worden sein. In einer Pressemitteilung erklärten die Umweltschutzbehörden, man habe die Tiere lebend an die Gesundheitsbehörden übergeben. Dort hätte man sich dazu entschieden, die Tiere einzuschläfern, um sie auf Tollwut zu testen – da für einen Tollwuttest eine Gehirnprobe entnommen werden muss. „Obwohl Eichhörnchen normalerweise keine Tollwut übertragen, eröffnete das Zusammenleben mit dem Waschbären (einer Art, die als Überträger von Tollwut bekannt ist) die Möglichkeit einer Übertragung von Tier zu Tier, was den Wildbiologen in potenzielle Gefahr brachte“, hieß es in der Erklärung.
Instagram-Eichhörnchen Peanut hatte keine Tollwut
Doch wie ein Bezirksbeamter von Chemung County am Dienstag in einer Presskonferenz mitteilte, wurden beide Tiere negativ auf Tollwut getestet. Für Besitzer Mark Longo keine Überraschung: „Es ist kein großer Schock für mich, wenn man bedenkt, dass ich siebeneinhalb Jahre mit Peanut und fünf Monate mit Fred gelebt habe. Ich habe keinen Schaum vor dem Mund“, sagte er laut Nachrichtenagentur Associated Press. „Ich wusste, dass die Testergebnisse negativ sein würden“. Gegen die Behörden will er rechtliche Schritte einleiten: „Wir reichen eine sehr große Klage ein“, erklärte er in einem TV-Interview. Das Vorgehen der Behörden sei für ihn unverständlich. „Da werden Alligatoren aus dem Staat New York mitgenommen und in ein Schutzgebiet gebracht, aber sie töten meine Tiere?“.
Online hatte Longo eine Petition gestartet, in der er zum Spenden auffordert und das Vorgehen der Behörden anprangert. „Stehen Sie mit uns für Gerechtigkeit ein“, heißt es darin. „Wir müssen uns für einen mitfühlenderen Umgang mit Wildtieren einsetzen, um sicherzustellen, dass kein anderes Tier ein solches Schicksal erleidet.“ Auf einer GoFundMe-Seite waren am Mittwoch schon mehr als 230.000 Dollar zusammengekommen.
Sehen Sie oben im Video: Das Eichhörnchen Peanut war sieben Jahre lang ein Instagram-Star. Nun musste das Tier eingeschläfert werden. So lebte der berühmte Nager mit seinem Besitzer Mark Longo.
Quellen: Associated Press, Instagram, Youtube, Chemung County N.Y., GoFundMe, change.org