Wasser: Lausitz und Berlin: Jahrhundertaufgabe Wasserversorgung

Der Braunkohlebergbau hat den Wasserhaushalt in der Lausitz massiv beeinträchtigt. Auswirkungen des Klimawandels kommen dazu. Nun wächst die Sorge, dass auch in Berlin künftig Wasser fehlt.

Die Wasserversorgung in der Lausitz und nachfolgend auch in Berlin wird zu einer Jahrhundertaufgabe mit noch nicht abschätzbaren Kosten. Um nach dem Ende des Braunkohleabbaus einen selbstregulierenden Wasserhaushalt hinzubekommen, kann es Jahrzehnte oder sogar 100 Jahre dauern, sagte Regina Heinecke-Schmitt, Abteilungsleiterin im sächsischen Umweltministerium, bei einer Tagung der Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster, Lausitzer Neiße in Dresden. 

Klimawandel verschärft das Problem des Wasserhaushalts in der Lausitz

„Bis dahin sind viele einzelne Schritte zu gehen“, betonte die Wasser-Expertin und verwies unter anderem auf Flutung und Nachsorge bei Tagebau-Restseen und die Anhebung des Grundwasserspiegels. „Nicht zuletzt müssen wir dabei einpreisen, dass wir parallel auch klimatische Veränderungen haben.“ Vorstellungen über den Zufluss von Wasser und die Verdunstung seien noch vor Jahrzehnten ganz anders gewesen. All das müsse in Strategien für ein nachhaltiges und Ressourcen schonendes Management einfließen. 

Gesamtkosten lassen sich noch nicht abschätzen

Laut Heinecke-Schmitt lässt sich derzeit nicht abschätzen, was das am Ende kostet. Derzeit laufende Machbarkeitsstudien seien durch die Länder Brandenburg, Berlin und Sachsen finanziell abgesichert. Dafür stünden 1,6 Millionen Euro bereit. Eine Studie zum Grundwassermodell werde gemeinsam mit dem Bund finanziert und sei auf neun Millionen Euro veranschlagt. 70 Prozent davon trage der Bund, je 15 Brandenburg und Sachsen, sagte Anke Herrmann, Abteilungsleiterin im zuständigen Brandenburger Ministerium. 

Machbarkeitsstudie zum Elbe-Überleiter in die Spree

Eine Machbarkeitsstudie läuft derzeit zu einem möglichen Überleiter von der Elbe in die Spree. Es gebe allerdings Sorgen etwa beim Hamburger Hafen, ob man auf dem Trockenen sitzt, wenn Wasser aus der Elbe abgeleitet wird, hieß es. Die Machbarkeitsstudie für den Elbe-Überleiter sei nur ein Baustein des wasserwirtschaftlichen Gesamtkonzepts, das in etwa zwei bis drei Jahren vorliegen soll. „Wir sind sehr daran interessiert, dass das schnell geht“, sagte Heinecke-Schmitt. 

Auch der Spreewald steht im Fokus 

Ein Fokus richtet sich auf den Spreewald und seine künftige Wasserversorgung. Nach den Worten von Simon Henneberg, Referatsleiter im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz in Brandenburg, gilt es beim Spreewald zu überdenken, wie man ihn als Biosphärenreservat und Unesco-Weltkulturerbe mit Tourismus erhalten kann. Das heiße nicht, dass alles eins zu eins so bleiben müsse. Es gehe aber um die Frage, in welchem Umfang Wassereinsparungen möglich seien.