Kunst aus Westdeutschland: Lindenau-Museum erhält Tausende Druckgrafiken als Schenkung

Gelder für Ankäufe sind in den Thüringer Museen knapp. Umso größer ist daher die Freude in Altenburg über die Schenkung einer umfangreichen Sammlung aus Westdeutschland.

Sammlungszuwachs für das Lindenau-Museum in Altenburg: Das Haus hat von dem früheren Galeristen Wolfgang Rothe fast 3.000 Druckgrafiken und 350 Zeichnungen als Geschenk erhalten, wie das Museum mitteilte. Der 95-jährige Literaturwissenschaftler, Autor und Sammler überlasse auch große Teile seiner umfangreichen kunstwissenschaftlichen Bibliothek. 

Die Kunstwerke stammen den Angaben nach vor allem aus der Zeit von 1945 bis 2000 und überwiegend von westdeutschen Künstlern. Damit erhalte das Lindenau-Museum, das eine umfangreiche Sammlung an DDR-Kunst bewahrt, erstmals auch einen bedeutenden Bestand an Kunst aus den alten Bundesländern.

Ausstellung voraussichtlich frühestens 2028

Zu der „Sammlung Rothe“ aus Frankfurt/Main zählten druckgrafische Werke, Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen von fast 400 Künstlern, darunter oftmals signierte Blätter unter anderem von A. R. Penck, Karl-Otto Götz und Alfred Hrdlicka. Die umfangreiche Sammlung soll in den nächsten Jahren kontinuierlich erfasst werden. Eine Ausstellung der Werke ist für die Zeit nach der voraussichtlichen Neueröffnung des Lindenau-Museums 2028 geplant.

Der Kontakt zwischen Rothe – dessen Vorfahren aus dem Altenburger Land stammen – und dem Lindenau-Museum geht auf einen Brief des Frankfurter Sammlers aus dem Jahr 2017 zurück, in dem er seine Sammlung dem Museum zum Kauf anbot. Daraus sei ein langer freundschaftlicher Kontakt zwischen Rothe und Museumsdirektor Roland Krischke entstanden. Im vergangenen Jahr entschloss sich Rothe schließlich, seine Sammlung dem Lindenau-Museum als Geschenk zu überlassen.