Jahrestag des 9. November 1938: Kulturministerin: „Gedenken heute wichtiger denn je“

Vor 86 Jahren plünderten und zerstörten die Nationalsozialisten die Synagogen in Deutschland. Kulturministerin Bettina Martin warnt: „Der 9. November 1938 kam nicht aus dem Nichts.“

86 Jahre nach der NS-Pogromnacht haben die Menschen in Schwerin an die verfolgten und ermordeten Juden erinnert. An einer Gedenkveranstaltung auf dem Schlachtermarkt nahmen auch Kulturministerin Bettina Martin (SPD), Landesrabbiner Yuriy Kadnykov und der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Nikolaus Voss, teil. Am 9. November 1938 zerstörten Schlägertrupps im NS-Staat Synagogen und jüdische Geschäfte. In ganz Deutschland wurden Jüdinnen und Juden misshandelt, willkürlich verhaftet und ermordet.

„Der 9. November 1938 kam nicht aus dem Nichts. Vorausgegangen waren jahrelange Hetze, die Verbreitung von Antisemitismus und Verschwörungserzählungen gegen Jüdinnen und Juden durch das Nazi-Regime und seine Helfershelfer“, sagte Martin laut Mitteilung. „Das Gedenken mahnt uns, dass den Worten furchtbare Taten folgten.“

Auch heute würden antisemitische Hetze und verschwörerische Erzählungen zunehmen. „Umso wichtiger ist es, dass wir deutlich machen, dass wir Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft nicht dulden“, sagte Martin. In der kommenden Woche solle der Schutz jüdischen Lebens in die Landesverfassung aufgenommen werden. 

In der Pogromnacht am 9. November 1938 zerstörten Schlägertrupps im NS-Staat Synagogen und jüdische Geschäfte. In ganz Deutschland wurden Jüdinnen und Juden misshandelt, willkürlich verhaftet und ermordet.