HPV ist eine sexuell übertragbare Infektion. Viele Kinder und Jugendliche sind nicht dagegen geimpft. Niedersachsen will mit einer Aktionswoche gegensteuern.
Niedersachsen wirbt für eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) – einer der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Eine Aktionswoche soll das Thema vor allem in die weiterführenden Schulen tragen, wie das Gesundheitsministerium in Hannover am Freitag mitteilte.
Laut Landesgesundheitsamt ist die HPV-Impfung eine wichtige Präventionsmaßnahme gegen Krebs. Rund zehn Prozent der HPV-Infektionen bleiben laut Ministerium bestehen und können, wenn sie den Hochrisikotypen angehören, Krebsvorstufen oder Krebserkrankungen hervorrufen.
Bei Frauen dominiert der Gebärmutterhalskrebs als Konsequenz einer Infektion. Mit Stand 2020 waren laut Ministerium 45 Prozent der 15-jährigen Mädchen in Niedersachsen nicht gegen HPV geimpft, bei Jungen im selben Alter waren 83 Prozent nicht geimpft.
Fabian Feil, Präsident des Landesgesundheitsamtes, sagte laut Mitteilung: „Die meisten von uns wissen, dass es Impfungen gegen Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln gibt. Doch viele sind sich nicht bewusst, dass es auch eine sehr gute Impfung gegen die Auslöser bestimmter Krebsarten gibt.“
Eine Impfung ist laut Ministerium besonders effektiv, wenn sie vor Eintritt in die sexuelle Aktivität erfolgt. Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren sollten sich laut Landesgesundheitsamt im Abstand von mindestens fünf Monaten zweimal gegen HPV impfen lassen. Wenn ab einem Alter von 15 Jahren zum ersten Mal geimpft wird, sind drei Impfungen notwendig.
Thorsten Schmidt von der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) sagte, dass die Impfung für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr kostenlos sei. Zugelassen ist der Impfstoff demnach bis zum 26. Lebensjahr. Impfungen sind bei vielen Haus- und Kinderärzten, Frauenärzten und Urologen möglich.