Einige Familien können es sich nicht leisten, in den Urlaub zu fahren. In Sachsen-Anhalt sollten Förderungen helfen. Aus Sicht der Opposition hat das nicht funktioniert. Warum?
Das Sozialministerium hat es aus Sicht der Linken verpasst, eine gute Förderung von Kinder- und Jugendfreizeiten in Sachsen-Anhalt zu organisieren. Es sei skandalös, dass von den zur Verfügung stehenden 150.000 Euro in diesem Jahr kaum etwas ausgegeben worden sei, sagte die sozialpolitische Sprecherin Nicole Anger. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage von Anger räumt die Landesregierung ein, dass von zwölf Anträgen neun abgelehnt wurden. Die Absagen werden unter anderem damit begründet, dass die gemeldete Ferienfreizeit nicht mehr in diesem Jahr stattfindet.
Aus Sicht von Anger ist das Problem hausgemacht – die Regelungen wurden vom Sozialministerium erst Ende Mai bekannt gemacht und damit nur wenige Wochen vor dem Start der Sommerferien. „Es braucht viel mehr Vorlaufzeit. Die Träger müssen Unterkünfte und Programm planen. Viele Familien können sich einen Urlaub nicht leisten. Deshalb ist es fatal, wie das Land hier agiert hat“, kritisierte die Landtagsabgeordnete.
Zudem plane die Landesregierung, für den kommenden Haushalt keine Mittel mehr einzustellen. „Die Entscheidung ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Die Armutsquote steigt“, sagte Anger. Das Sozialministerium prüft den Angaben zufolge, ob nicht verbrauchte Haushaltsmittel möglicherweise übertragbar sind und ob das Förderverfahren „effizienter gestaltet werden kann“.