TU-Präsidentin Geraldine Rauch lehnt einen Rücktritt ab. Der Vorsitzende der Berliner CDU-Fraktion kritisiert das mit deutlichen Worten. Ihr Verhalten dürfe nicht ohne Konsequenzen bleiben.
CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hält einen Rücktritt von TU-Präsidentin Geraldine Rauch für unumgänglich. „Stellen Sie sich mal vor, was passiert wäre, wenn ein Politiker Hakenkreuze liken würde und gucken Sie sich an, was zu Recht passiert ist mit betrunkenen Jugendlichen auf Sylt, die rassistische Lieder grölen. Alles richtig. Der gleiche Maßstab muss aber auch bei einer Uni-Präsidentin angewandt werden“, sagte Stettner am Freitagmorgen im RBB-Inforadio. „Ich erwarte, dass die universitären Gremien sich damit intensiv befassen und sehr genau darüber nachdenken, ob diese Dame in diesem Amt wirklich zu halten ist“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende. Er glaube aber, dass es der Anstand gebiete, dass sie sich selbst zurückziehe.
„Wer antisemitische Posts liked, auf denen eindeutig rote Hakenkreuze zu sehen sind, agiert antisemitisch, das dürfte sehr eindeutig sein“, argumentierte der CDU-Politiker. „Ich glaube auch niemandem, dass er nicht auf das Bild schaut, bevor er einen Post liked.“ Hakenkreuze zu liken sei in einem solchen öffentlichen Amt kein entschuldbarer Fehler. „Nein, da sind Konsequenzen angesagt.“
Stettner wirft der TU-Präsidentin vor, am Amt zu kleben
Stettner rechtfertigte die hartnäckige Kritik an Rauch aus den Reihen der Berliner CDU: „Wer sich öffentlich äußert, muss auch mit öffentlichen Antworten rechnen“, sagte er. „Antisemitismus ist von der Hochschulautonomie sicherlich nicht gedeckt.“ Es gehe hier um jemanden, der sich antisemitisch geäußert habe und nicht bereit sei, Konsequenzen zu ziehen. „Sie tut tatsächlich alles, um an ihrem Amt kleben bleiben zu können, obwohl der Funken Anstand dazu beitragen sollte, schon lange zurückgetreten zu sein.“
Rauch hatte am Donnerstag erklärte, im Amt bleiben zu wollen, obwohl sich zuvor eine knappe Mehrheit im Akademischen Senat der Hochschule für ihren Rücktritt ausgesprochen hatte. Sie steht in der Kritik, weil sie mindestens einen antisemitischen Post auf der Plattform X mit einem „Gefällt mir“ markiert hatte. Am Montag kommt der Aufsichtsrat der TU, das sogenannte das Kuratorium, zu einer Sondersitzung zusammen.
Mitteilung TU