Volker Wissing kehrt seiner Partei den Rücken – damit geht auch seine Zeit als Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz zu Ende. Eine erste Reaktion aus dem Landesverband fällt harsch aus.
Angesichts des Parteiaustritts von Volker Wissing hat sich eine erste Stimme aus der rheinland-pfälzischen FDP für eine schnelle Neubesetzung des Postens des Landesvorsitzenden ausgesprochen. „Als FDP Rheinland-Pfalz müssen wir nun schnell in den Gremien das entstandene Führungsvakuum schließen und zu neuer geschlossener Stärke finden“, sagte die Bundestagesabgeordnete und Bezirksvorsitzende der FDP Koblenz, Sandra Weeser, die auch Teil des Vorstandes der FDP Rheinland-Pfalz ist. Sie sei bereit, ihrer Verantwortung im Landesvorstand gerecht zu werden.
Wissing hatte angekündigt, auch nach dem Aus für die Ampel im Bund Verkehrsminister zu bleiben und aus der FDP auszutreten. Er erklärte, sich damit nicht von den Grundwerten der FDP zu distanzieren und auch in keine andere Partei eintreten zu wollen. Es sei eine persönliche Entscheidung, die seiner Vorstellung von Verantwortung gerecht werde. „Ich möchte mir selbst treu bleiben.“
Weeser stärkt Lindner den Rücken
Weeser sagte: „Ich bin politisch wie persönlich von Volker Wissing enttäuscht, der sich mit seinem Entschluss in der Bundesregierung als Verkehrsminister zu verbleiben, von der Partei abwendet und seiner Verantwortung als Landesvorsitzender nicht mehr gerecht wird.“
Sie stellte sich außerdem hinter den FDP-Bundeschef und entlassenen Bundesfinanzminister Christian Lindner. Der habe es nicht akzeptieren können, dass SPD und Grüne „den offenen Vertragsbruch bei der Schuldenbremse als Ultimatum“ gestellt hätten. Damit habe es keine vertrauensvolle Basis mehr für eine Zusammenarbeit in der Bundes-Ampel gegeben.