Patrick Osterhage kam im Sommer aus Bochum zum SC Freiburg und hat sich im zentralen Mittelfeld des Bundesligisten sofort einen Stammplatz erkämpft – zum Leidwesen eines Freiburger Urgesteins.
Auch im Spiel beim 1. FC Union Berlin wird Patrick Osterhage aller Voraussicht nach wieder in der Startelf des SC Freiburg stehen. Denn der vom VfL Bochum gekommene Sommerneuzugang hat sich vor der Partie am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) überraschend schnell bei seinem neuen Verein durchgesetzt.
„Ich habe mich bisher auf jedes Training gefreut, dass ich mit den Jungs zocken und kicken kann – mit aller Ernsthaftigkeit natürlich“, sagte der 24-Jährige kürzlich. „Wenn man sich auf dem Platz gut versteht, geht alles andere auch schneller.“ Er habe deshalb beim südbadischen Fußball-Bundesligisten „nur eine ganz kurze Eingewöhnungszeit“ gebraucht.
Fitness und Intensität sind die Grundlage
Im zentralen Mittelfeld ist seit dieser Saison nicht mehr Nicolas Höfler gesetzt, wie noch unter dem früheren Trainer Christian Streich. Sein Nachfolger Julian Schuster nominiert neben Maximilian Eggestein meistens Osterhage. Der 24-Jährige gehörte in allen neun Ligaspielen und in den beiden Partien im DFB-Pokal zur Anfangsformation. Nur gegen seinen früheren Club VfL Bochum, von dem er im Sommer für eine Ablöse von knapp fünf Millionen Euro nach Freiburg kam, wurde Osterhage schon zur Pause ausgewechselt.
„Die Grundlage ist, fit zu sein und eine gewisse Intensität gehen zu können. Er konnte bisher jede einzelne Einheit mitmachen, seit er hier ist“, sagte Schuster über ihn. „Er ist sehr offen und wissbegierig und er setzt sich viel mit unserem Spiel auseinander.“ Es sei bemerkenswert, wie viel er investiere.
Mit 24 Jahren kein Lehrling mehr
Bei seiner Vorstellung im Juli hatte Osterhage selbstbewusst betont, dass er kein Lehrling mehr sei, sondern ein gestandener Spieler mit Anspruch auf einen Stammplatz. Er hatte aber trotzdem nicht damit gerechnet, so früh so viele Einsätze zu bekommen. Schließlich führte in den vergangenen Jahren kein Weg an Höfler vorbei.
Nach dem torlosen Unentschieden am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 wurde der 34-jährige Höfler vom Sport-Club für sein 350. Pflichtspiel für die Breisgauer geehrt. Damit hat er nach dem früheren SC-Profi Andreas Zeyer (441) und dem aktuellen Kapitän Christian Günter (409) die dritt meisten Spiele für die Freiburger gemacht.
Gegen Mainz wurde Höfler erst Mitte der zweiten Hälfte eingewechselt. Erst einmal stand er in dieser Saison in der Startelf, nämlich bei der 1:3-Auswärtsniederlage in Leipzig. „Eine vielversprechende Leistung“ habe er da gezeigt, erklärte Schuster, setzte Höfler danach aber wieder auf die Bank.
Routinier Höfler im Mittelfeld verdrängt
Zu Beginn der Saison hatte Höfler noch Trainingsrückstand, weil er einen Teil der Vorbereitung wegen Sehnenproblemen verpasst hatte. „Das war nicht hilfreich und das wusste ich“, betonte das SC-Urgestein. Trotzdem war die Konkurrenz mit Osterhage eine neue Situation für Höfler, „aber man lernt damit umzugehen und vielleicht auch, ein bisschen Kraft daraus zu ziehen“.
Möglicherweise gibt es demnächst auch eine Aufstellung, in der Eggestein, Osterhage und Höfler gemeinsam auflaufen, das sei „auch denkbar“, meinte Coach Schuster. Ob das schon am Freitagabend an der Alten Försterei eine Option sein könnte, wo der SC Freiburg noch nie ein Punktspiel gewonnen hat, ließ er offen.