Weniger Frosttage, mehr Sommertage. Was für das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern verheißungsvoll klingen mag, hat auch seine Schattenseiten, wie der neue Klimareport zeigt.
Mecklenburg-Vorpommern muss sich infolge des Klimawandels auf mehr Extremwetterereignisse, ein Anwachsen des Meeresspiegels und weiter steigende Temperaturen einstellen. „Wenn die Entwicklung ungebremst so weitergeht, dann haben wir in etwa 30 Jahren in Rostock ein Klima wie in Paris“, sagte Tobias Fuchs vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Schwerin bei der Vorstellung des neuen Klimareports für MV. Auf knapp 90 Seiten werden dort bisherige Klimaveränderungen dargestellt, Auswirkungen auf Menschen und Natur gezeigt und Vorhersagen getroffen.
Die Erderwärmung schreite immer schneller voran, der Klimawandel sei auch in Mecklenburg-Vorpommern längst Realität, sagte Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD). Darauf müsse sich die Landwirtschaft einstellen, hitzeresistente Sorten anbauen und mit dem Wasser besser haushalten. Auch der Küstenschutz müsse an die sich ändernden Bedingungen angepasst werden.
Der nun vorliegende Klimareport sei eine der Grundlagen für eine Klimaanpassungsstrategie, die von der Landesregierung entwickelt werde. Wann das von ihm schon länger angekündigte Landesklimaschutzgesetz kommt, ließ der Minister offen. Der Entwurf sei noch in der Ressortabstimmung. Das Umweltministerium sei nicht für den fortwährenden Verzug verantwortlich. „Wir haben geliefert. An uns liegt es nicht“, sagte Backhaus.