Metall- und Elektroindustrie: Gewerkschaft: Produktion durch Warnstreiks kurz gestoppt

Wegen laufender Tarifverhandlungen hatte die IG Metall bundesweit Aktionen angekündigt. In und um Rostock standen laut Gewerkschaft kurz Bänder still. Weitere Aktionen könnten folgen.

Mit Warnstreiks haben Mitarbeiter in der Nacht zum Dienstag in Betrieben in und um Rostock laut der Gewerkschaft IG Metall kurz die Produktion stillgelegt. Sowohl bei ZF Airbag Germany in Laage bei Rostock als auch beim Kranbauer Liebherr im Rostocker Überseehafen seien die Nachtschichten wegen der laufenden Tarifauseinandersetzung fast komplett vor die Werkstore getreten, sagte Gewerkschaftssekretär, Armin Zander. „Wir sind sehr zufrieden.“

Bei ZF stand seiner Aussage nach die Produktion von 1.00 bis 2.00 Uhr still. Mehr als 100 Mitarbeiter seien vor das Werkstor gekommen. Bei Liebherr stand die Produktion demnach zwischen 0.00 und 1.00 Uhr still. Die Nachtschicht umfasse dort nur etwa 40 Beschäftige. Die seien aber auch fast komplett herausgekommen. Beim Windkraft-Zulieferer EEW, ebenfalls im Rostocker Überseehafen, ruhte laut Gewerkschaft die Arbeit zwischen 1.30 Uhr und 2.30 Uhr. Dort hätten sich mehr als 100 Beschäftige beteiligt.

Verhandlungen und Demo in Kiel

Im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen mit den Metallarbeitgebern findet in Kiel die dritte regionale Verhandlungsrunde des Bezirkes Küste statt. Dort versammelten sich am Dienstag laut Polizei und Gewerkschaft etwa 2.000 Beschäftigte zu einer Demonstration. Zander sagte, wenn es am Dienstag zu keinem guten Angebot komme, werde es kommende Woche auch in MV wahrscheinlich nochmals Warnstreiks geben. 

Die Arbeitgeber hatten zuvor flächendeckend ein erstes Angebot vorgelegt, das bei einer Laufzeit von 27 Monaten in zwei Stufen auf eine Steigerung um 3,6 Prozent kommt. Die erste Stufe von 1,7 Prozent solle dabei erst im Juli 2025 greifen.

Vom Angebot der Arbeitgeber sind die Forderungen der IG Metall noch weit entfernt. Sie fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten für die Beschäftigten 7 Prozent mehr Geld und überproportional 170 Euro im Monat mehr für die Auszubildenden. Außerdem will sie mehr Beschäftigten die Wahlmöglichkeit zwischen freier Zeit und Bezahlung eröffnen.