Nach der Attacke auf Anhänger von Rot-Weiss Essen auf dem Weg zum Drittligaspiel in Rostock reagiert der Hansa-Aufsichtsrat. Fünf Mitglieder ziehen persönliche Konsequenzen.
Nach dem Angriff vermummter Täter auf einen Sonderzug mit Fans von Rot-Weiss Essen haben fünf Aufsichtsräte von Fußball-Drittligist Hansa Rostock ihren Rücktritt erklärt. „Seit einiger Zeit beobachten wir eine Entwicklung, die uns mit Sorge erfüllt“, steht in einer gemeinsamen Erklärung von Rainer Lemmer, Christian Stapel, Henryk Bogdanow, Frank Schollenberger und Immanuel Fuhrmann. Konkret auch auf den Angriff bezogen schrieben sie: „Hier wurde für uns eine rote Linie überschritten!“
Die Essener Anhänger waren am Samstag auf dem Weg zum Ligaspiel ihrer Mannschaft in Rostock. Der Zug war in Brandenburg zum Halten gebracht und nach Angaben der Polizei von einer vermummten Tätergruppe attackiert worden. Ob es sich bei den Angreifern um Fans des FC Hansa gehandelt hat, bestätigte die Polizei zunächst nicht. Am Samstagabend teilte die Polizei-Inspektion Rostock mit, dass ein 20 Jahre alter deutscher Tatverdächtiger aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg identifiziert worden sei.
Nicht nur ein Vorfall in der jüngeren Vergangenheit
„Beispielhaft sind Ereignisse aus jüngster Vergangenheit wie eine Attacke auf einen Personenzug mit anreisenden Gästefans, rassistische Entgleisungen, Diskriminierungen und schlussendlich die gezielte Diffamierung eines Aufsichtsratsmitgliedes im Stadion“, heißt es in der Erklärung der Aufsichtsräte. „Wir wollen uns nicht schweigend mit dieser Entwicklung gemein machen, bitten alle Mitglieder, Fans und für den Verein tätige Personen einige Sekunden innezuhalten und das Geschehene zu reflektieren.“
In der Vergangenheit waren Hansa-Fans schon mehrfach negativ in die Schlagzeilen geraten.