An einem Bahnhof wird ein Mädchen wohl wegen ihres Kopftuches von einem Mann angeschrien und geschubst. Eine Zeugin geht dazwischen und verhindert Schlimmeres. Doch dann verschwindet sie.
Ein 63 Jahre alter Mann soll im Bahnhof im ostfriesischen Leer ein verschleiertes Mädchen bedrängt und angeschrien haben, ihr Kopftuch abzulegen. Außerdem soll der Mann versucht haben, die 16-Jährige zu schlagen und ins Gleisbett zu stoßen, wie die Bundespolizei mitteilte. Eine Passantin nahm laut den Beamten die Situation wahr, ging dazwischen und verhinderte Schlimmeres. Nachdem sie die Situation beruhigt hatte und bevor eine erste Polizeistreife eingetroffen war, ging sie fort. Deshalb sucht die Bundespolizei nun nach ihr. Sie sei eine wichtige Zeugin, sagte ein Polizeisprecher.
Das 16 Jahre alte Mädchen und eine Freundin, mit der es unterwegs war, blieben unverletzt. Polizisten stellten den 63-Jährigen noch im Bahnhof. Die Bundespolizei ermittelt gegen den Mann wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Der Tatverdächtige soll die 16-Jährige gezielt wegen ihres Kopftuchs, das das Mädchen aus religiösen Gründen trägt, bedrängt und geschubst haben, wie der Polizeisprecher sagte. Der Mann soll zu dem Zeitpunkt auch alkoholisiert gewesen sein.
Zu dem Vorfall kam es bereits am Abend des 12. Oktobers. Da das Verfahren zunächst von der Landespolizei bearbeitet worden und dann an die zuständige Bundespolizei übermittelt worden sei, komme es erst jetzt zu dem Zeugenaufruf, wie der Polizeisprecher sagte.