Bei einer traditionellen Prozession in Schwaben bricht ein Teil einer Kutsche. Das eingespannte Pferd galoppiert los. Eine Frau will es beruhigen, doch wird dabei schwer verletzt.
Beim Leonhardiritt in Schwaben ist eine Frau von einem Pferd unter eine Kutsche gezogen und schwer verletzt worden. Die 34-Jährige nahm am Sonntagvormittag auf einer Kutsche mit ihrem 71-jährigen Vater und mehreren Kindern an der Prozession im Lutzingener Ortsteil Unterliezheim (Landkreis Dillingen an der Donau) teil, wie die Polizei mitteilte. Demnach brach plötzlich ein Verbindungsteil zwischen einem der beiden Pferde und der Kutsche.
Das Pferd habe sich dabei so stark erschrocken, dass es in Richtung der Zuschauenden galoppiert sei. Der 71-jährige Kutscher habe versucht, das Gespann zu bremsen und von den Menschen wegzulenken. Die 34-Jährige habe nach einem Strick gegriffen, mit dem sie versucht habe, das Pferd zu sich zuziehen. Dabei sei sie vom Pferd mitgerissen worden, unter die Kutsche geraten und vom Leiterwagen überrollt worden. Sie musste von einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden.
Ermittlungen gegen den Fahrer der Kutsche
Außerdem erfasste die Kutsche laut Polizei einen Kinderwagen. Das darin sitzende zwei Jahre alte Kleinkind wurde aus dem Wagen geschleudert und durch mehrere Prellungen am Kopf leicht verletzt.
Erst an einem Gartenzaun seien die Pferde stehen geblieben. Die Kutsche sei in den Zaun geprallt. Der Schaden wurde zunächst auf etwa 3000 Euro geschätzt. Die Staatsanwaltschaft habe einen Gutachter nach Unterliezheim bestellt, die Kutsche sei beschlagnahmt worden. Gegen den 71 Jahre alten Kutscher wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung bei einem Verkehrsunfall ermittelt.