Seit Jahren werfen mehrere Frauen Gérard Depardieu sexuelle Übergriffe vor. Vor Gericht wird erwartet, dass der einst große Schauspieler persönlich erscheint.
Frankreichs Filmikone Gérard Depardieu muss wegen Verdachts sexueller Belästigung zweier Frauen erstmals vor Gericht. Beide Fälle sollen sich 2021 bei Dreharbeiten zu dem Film „Les volets verts“ (Die grünen Fensterläden) von Regisseur Jean Becker ereignet haben. Sollte er schuldig gesprochen werden, drohen dem Darsteller laut Pariser Staatsanwaltschaft Strafen, die bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug und zusätzlich 75.000 Euro Geldstrafe reichen. Das Urteil soll noch am Montag gefällt werden.
Depardieu („Cyrano von Bergerac“, „Asterix und Obelix“) soll bei dem Prozess anwesend sein. Sein neuer Anwalt, Jérémie Assous, sagte dem Radiosender France Info, dass der Darsteller „beabsichtige“, vor Gericht zu erscheinen.Depardieu Sexismus Frankreich18.00
Der Pariser Staatsanwaltschaft zufolge beschuldigen die beiden Frauen – eine Dekorateurin und eine Assistentin des Regisseurs – den Schauspieler, sie unter anderem an Brüsten und Gesäß begrabscht zu haben.
Für Gérard Depardieu könnten noch weitere Prozesse folgen
2018 hatte ihn die Schauspielerin Charlotte Arnould verklagt. Diese gibt an, Depardieu habe sie in seiner Wohnung vergewaltigt und sexuell missbraucht. Arnould war zu dem Zeitpunkt 22 Jahre alt. Seit 2020 ermittelt die Justiz in der Sache. Depardieu stritt die Anschuldigungen ab.
Depardieu ist einer der berühmtesten französischen Schauspieler. Doch in den vergangenen Jahren meldeten sich ein Dutzend Frauen zu Wort, die ihn mutmaßlicher sexueller Übergriffe beschuldigen. Aufgrund der Serie von Anschuldigungen, die teils auch anonym gegen den einstigen Star vorgebracht wurden und nicht in allen Fällen auf dem Schreibtisch von Ermittlern landeten, sowie frauenfeindlicher Kommentare ist er in Frankreich mittlerweile umstritten.
