Die ungewöhnliche Ampelschaltung am Checkpoint Charlie in Kreuzberg gibt es seit 24 Jahren. Hat sie sich bewährt? Die Verkehrsverwaltung ist skeptisch – ganz anders als die Grünen-Fraktion.
Aus Sicht der Berliner Verkehrsverwaltung hat sich das Konzept der Rundum-Grün-Ampel am Checkpoint Charlie in Kreuzberg nicht bewährt. „Aufgrund der schlechten Situation für den Fußverkehr wird die Anlage bei Gelegenheit umgebaut“, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung der Deutschen Presse-Agentur. Ein konkretes Projekt dazu habe aber noch nicht begonnen.
Das Ampelkonzept an der U-Bahnhaltestelle Kochstraße gilt seit langem als umstritten. Während der Grünphase dürfen zeitgleich Fußgänger die Friedrichstraße überqueren und auch diejenigen gehen, die über die Koch-, beziehungsweise die Rudi-Dutschke-Straße wollen. Auch diagonales Überqueren der Friedrichstraße ist erlaubt.
Die Rundum-Grün-Ampel kam vor 24 Jahren
Die Rundum-Grün-Ampel wurde 2000 im Rahmen eines Verkehrsversuchs eingeführt. Laut einer Antwort der Verkehrsverwaltung auf eine schriftliche Anfrage aus der Grünen-Fraktion vom Juli 2023 haben sich durch das Ampelkonzept die Wartezeiten erhöht.
Auf der Mittelinsel am U-Bahnausgang komme es zum Teil zu größeren Gruppen von wartenden Menschen. Gleichzeitig habe aber auch die Sicherheit für die Fußgänger zugenommen. Andererseits gebe es zum Teil Konflikte, weil auch Radfahrer die Grünphase für Fußgänger nutzten.
Grüne wollen am Ampelkonzept festhalten
Die Grünen fordern dieser gemischten Bilanz der Verkehrsverwaltung zum Trotz, an dem Ampelkonzept festzuhalten. Die Rundum-Grün-Kreuzung sei seit einem Vierteljahrhundert Teil des Stadtbildes und ein Highlight für Touristinnen und Touristen, die den Checkpoint Charlie besuchten.
Unter anderem Grünen-Fraktionschef Werner Graf und die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, Antje Kapek, wollen ihre Forderungen am Montag (4. November) direkt an der Rundum-Grün-Kreuzung vorstellen.