Fischzucht: Tonnenweise Karpfen – Peitzer Teiche werden abgefischt

Die Peitzer Teiche bei Cottbus sind voll mit Karpfen, die am Jahresende auf deutschen Tellern landen. Am Wochenende beginnt das Spektakel des Abfischens. Was können Zuschauer erwarten?

In den kommenden Wochen steht an den Peitzer Karpfenteichen die Karpfenernte an. Am Samstag und Sonntag finde das traditionelle Abfischen des Hälterteichs statt, sagte Dietrich Kunkel, Vorsitzender des Fördervereins Hüttenwerk Peitz und Mitorganisator der Peitzer Karpfenwochen. Das Abfischen sei der Höhepunkt des mehrere Tage andauernden Fischereifestes.

Wasser in den Teichen wird abgelassen

Der Hälterteich mit seinen 145 Hektar sei einer von 35 Teichen in Peitz, sagte Kunkel. In dem Abwachsteich leben die Tiere drei Sommer, bevor sie gefangen werden. Mittels Ablassbauwerk wird der Teich über mehrere Wochen abgelassen, sodass am Ende nur noch in der sogenannten Fischgrube das Wasser steht. Diese Grube ist der tiefste Punkt des Teiches. Dann schreiten die Fischer zur Tat.

Ausgetüftelte Karpfenernte

Sie spannen ein Netz und mit einem Hebekescher werden die Fische auf die Sortiertische gehievt, wie Kunkel erklärte. Dort werden die Tiere sortiert und landen dann in großen Betonbecken, in denen sie die Zeit bis zum Jahresende fristen. Dann steht der große Verkauf für das Weihnachts- und Silvestergeschäft an. In den Becken werden die Karpfen nicht mehr gefüttert, so der Mitorganisator der Karpfenwochen. Dadurch bauen sie Fett ab und verlieren ihren arteigenen Geschmack, der oft als modrig beschrieben wird.

Tonnenweise Karpfen für das Geschäft am Jahresende

Allein aus dem Hälterteich wolle man laut Kunkel 100 bis 110 Tonnen Fisch herausholen. Zum Verständnis: Somit kommt etwa jeder 100. Karpfen, der am Jahresende in Deutschland gegessen wird, aus dem Hälterteich. Pro Jahr würden etwa 10.000 Tonnen Karpfen in Deutschland gegessen, führte Kunkel aus. 

Karpfenabfischen – eine echte Knochenarbeit

Die Teiche in Peitz waren in der Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt worden – womöglich aus Verteidigungsgründen. Seither werden sie für die Fischzucht genutzt. Das Wasser wird von der Spree zugeführt. Die letzten Teiche werden im November geerntet – eine „echte Knochenarbeit“, so Kunkel.

Karpfenwochen