Fast 1.000 internationale Teilnehmer üben in Nordbaden für den Katastrophenfall. Im Übungsszenario gibt es Hunderte Verletzte. Die Rettungskräfte bekommen dabei auch tierische Unterstützung.
Hunderte Helfer und mehr als ein Dutzend Rettungshunde haben sich am Haupttag der großangelegten Erdbeben-Übung in Nordbaden durch Trümmer und Schutt gewühlt – auf der Suche nach Verschütteten. Auf einer extra installierten Trümmerstrecke auf einem ehemaligen Kasernengelände in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) übten unter anderem Notärzte den Transport von Verletzten in Hubschraubern. Insgesamt rund 525 Übungsteilnehmer waren vor Ort – darunter auch Bestatter und Identifizierungsspezialisten der Polizei. Denn bei der Erdbeben-Übung gibt es laut Ministerium auch etliche Tote.
Ein weiteres Szenario wurde im Mannheimer Mühlauhafen simuliert: Als Folge des Erdbebens soll es zu einem Schiffsunfall mit austretenden gefährlichen Stoffen gekommen sein. Neben Feuerwehren übten unter anderem auch Spezialeinheiten zur Abwehr von chemischen und nuklearen Gefahren in Vollmontur den Einsatz. Die medizinische Versorgung wurde mit geschminkten Rollenspielerinnen und Rollenspielern erprobt.
Erste EU-Katastrophenübung in Deutschland
Mehr als 30 internationale Organisationen waren demnach insgesamt involviert. Bei der Übung geht es darum, Katastrophenschutzbehörden und Rettungsteams für den Ernstfall zu schulen. Simuliert wurde ein starkes Beben im Bereich des Oberrheins.
„In einer echten Lage muss jedes Rädchen ins andere greifen. Hier haben wir die Gelegenheit, genau das zu trainieren“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) anlässlich seines Besuchs in Mosbach. Begleitet wurde er vom EU-Kommissar für Krisenmanagement, dem Slowenen Janez Lenarčič.
Noch bis Samstagvormittag läuft die Großübung. Baden-Württemberg hatte als erstes Bundesland in Deutschland von der EU-Kommission den Zuschlag für eine internationale 36-Stunden-Katastrophenschutzübung erhalten.