Die Harzer Schmalspurbahnen haben mit steigenden Kosten zu kämpfen. Das Land sichert dem Unternehmen nun zusätzliche Gelder zu, knüpft aber auch Bedingungen daran.
Das Land Sachsen-Anhalt greift den Harzer Schmalspurbahnen (HSB) mit zusätzlichen Mitteln finanziell unter die Arme. Dem Infrastrukturministerium zufolge erhält das Unternehmen vom Land Sachsen-Anhalt für 2024 rund 15 Millionen Euro für den Verkehrsvertrag und die Infrastrukturkosten. Diese Unterstützung soll im laufenden Jahr um rund 4,4 Millionen Euro und für 2025 um voraussichtlich rund 3,7 Millionen Euro aufgestockt werden, wie das Ministerium nach einem Gesprächstermin in Wernigerode mitteilte.
„Damit wollen wir dem Unternehmen in herausfordernden Zeiten den notwendigen Spielraum verschaffen“, erklärte Staatssekretär Sven Haller. Für die Vertragspartner, zu denen auch das Land Thüringen gehöre, sei dabei maßgeblich, dass sich das Unternehmen mit dem Ziel der Kostenbegrenzung strategisch neu aufstelle.
HSB-Geschäftsführerin Katrin Müller erklärte, das kommende Jahr solle dazu genutzt werden, um gemeinsam mit den Ländern und Gesellschaftern ein Zukunftskonzept 2030 zu erarbeiten. Dabei solle unter anderem auch die künftige Fahrplangestaltung und ein zukunftsfähiges Fahrzeugkonzept und die Gesamtfinanzierung betrachtet werden. Den HSB machen unter anderem stark gestiegene Kosten für Energie, Personal und die Fahrzeuge zu schaffen. Daneben schränkten immer häufiger auftretende Sturmereignisse die Befahrbarkeit insbesondere der ertragreichen Brockenstrecke zeitlich ein, hieß es.
Die im November 1991 gegründeten HSB übernahmen mit 20 kommunalen Gesellschaftern in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen im Februar 1993 von der Deutschen Reichsbahn die Schmalspurbahnen im Harz, darunter auch die stark frequentierte Brockenbahn.