In zwei Bundesländern: Polizei und Zoll heben illegale Fabriken aus

Mit laut Polizei hochprofessionellen Anlagen haben insgesamt 19 Verdächtige gefälschte Zigaretten hergestellt. Bei Durchsuchungen sind enorme Mengen Tabak aufgetaucht.

Bei Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg auf der Suche nach illegalen Zigarettenfabriken gab es wieder einen Treffer und weitere Festnahmen. Neben einer professionellen Herstellungsanlage in Radevormwald bei Wuppertal am Mittwoch entdeckten die Ermittler von Polizei und Zoll auch in Velbert im Kreis Mettmann eine illegale Fabrik, wie die Staatsanwaltschaft Wuppertal und das Zollfahndungsamt Essen nun mitteilten.

PAID 52_22 Ökobilanz Kippe oder E-Zigarette? 6.24Am Mittwoch hatten die Ermittlungsbehörden noch die vorläufige Festnahme von 17 Tatverdächtigen vermeldet. In ihrer neuen Bilanz ist jetzt von 19 Verdächtigen die Rede, die einem Haftrichter vorgeführt wurden. Die Tatverdächtigen kommen aus Bulgarien, der Ukraine, Moldau und Rumänien. 

Über 100.000 gefälschte Stangen mit Zigaretten

Die Ermittler gehen bei den Funden in Radevormwald und Velbert insgesamt von einem Steuerschaden in Deutschland von 4,3 Millionen Euro aus. Bei Durchsuchungen wurden 27 Tonnen Rohtabak, 11 Tonnen Feinschnitt, über 100.000 gefälschte Stangen mit Zigaretten verschiedener Marken und komplette Produktionsstraßen entdeckt.

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In dem Zusammenhang wurden auch in den Niederlanden und Belgien 12.000 Stangen mit illegalen Zigaretten sichergestellt. Bei einer weiteren von Europol koordinierten Durchsuchung stellten die Ermittler in Belgien zwölf Tonnen Rohtabak und eine Trocknungsmaschine sicher. In Brandenburg gab es nach Auskunft einer Zollsprecherin keine Festnahmen. Dort wurde Material für die illegale Produktion sichergestellt. 

Hochprofessionelle Anlagen

„Bei diesen hochprofessionellen Anlagen zur Herstellung illegaler Zigaretten handelt es sich erneut um industrielle Ausmaße. Zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen wurden zwei Herstellungsanlagen zeitgleich sichergestellt. Durch die funktionierende Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden konnte die Tätergruppierung unseres Erachtens nunmehr nachhaltig gestört und ein beträchtlicher, auf Dauer angelegter Steuerbetrug in Deutschland verhindert werden“, sagte Carolin Müller, die Leiterin des Zollfahndungsamtes Essen.