Einige Zeit haben die Thüringer Kommunen einen Überschuss erzielt – ihre Einnahmen waren höher als ihre Ausgaben. Doch der Trend hat sich inzwischen umgekehrt.
Die finanzielle Lage der Thüringer Städte, Gemeinden und Kreise ist angespannter als in den vergangenen Jahren. Die Ausgaben stiegen in der ersten Hälfte 2024 schneller als die Einnahmen, geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes in Erfurt hervor. Demnach wuchsen die Ausgaben von Januar bis Juni um 7,3 Prozent auf 3,63 Milliarden Euro. Gleichzeitig verbuchten die Kommunen nur Einnahmen von 3,58 Milliarden Euro. Das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Sozialausgaben am stärksten gestiegen
Vor allem höhere Personal- und Sachkosten, darunter Energie, sowie höhere Ausgaben für Sozialleistungen sorgten für Ausgabensteigerungen. Die Personalausgaben erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 59,0 Millionen Euro oder 6,5 Prozent auf 962,6 Millionen Euro. Für den laufenden Sachaufwand wurden 663,3 Millionen Euro ausgegeben – ein Plus von 7,3 Prozent. Die gesamten Zahlungen für soziale Leistungen beliefen sich auf 990,6 Millionen Euro – der kräftigste Anstieg bei den Ausgaben mit 13,9 Prozent.
Weniger Steuern in der Kasse
Die Steuereinnahmen summierten sich auf 888,6 Millionen Euro – 6,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Erneut machten die Überweisungen des Landes über den Finanzausgleich die größte Einnahmeposition aus. Aus der Landeskasse kamen im ersten Halbjahr 2,09 Milliarden Euro.
Davon wurden als laufende Zuweisungen und Zuschüsse sowie Erstattungen vom Land 1,84 Milliarden Euro gezahlt. Das waren 10,1 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2023. Die Zuweisungen für Investitionen vom Land betrugen 250,1 Millionen Euro und damit 42,1 Millionen Euro oder ein Fünftel mehr.