Was im Falle eines Erdbebens zu tun ist, wird ab Donnerstag im Südwesten geprobt. Fast 1.000 Kräfte aus mehreren Ländern reisen an. Es geht um die Bergung und Rettung von Verletzten – aber nicht nur.
In Nordbaden startet heute die internationale Erdbeben-Übung „Magnitude“. Zusammen mit Hilfskräften aus Österreich, Griechenland, der Schweiz und Frankreich simuliert Baden-Württemberg nach Angaben des Innenministeriums ein Erdbebenszenario im Bereich des Oberrheins. Los geht es auf einem ehemaligen Kasernengelände in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis). Dort sollen die eintreffenden Kräfte eine extra installierte „Trümmerstrecke“ räumen und Verletzte bergen.
Bis Samstag folgen dem Ministerium zufolge weitere Übungsszenarien in der Region um Mosbach und Mannheim. Unter anderem geht es um ausgetretene Gefahrstoffe, beschädigte Infrastruktur, verschüttete Menschen oder mit Chemikalien verseuchtes Trinkwasser. Neben schwerem Gerät sollen auch Hunde und Hubschrauber zum Einsatz kommen. Am Freitag wollen sich Innenminister Thomas Strobl (CDU) und der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, die Übung anschauen.
Das Land hatte sich 2023 bei der EU-Kommission für die Durchführung einer internationalen 36-Stunden-Katastrophenschutzübung beworben – und den Angaben nach als erstes Bundesland in Deutschland den Zuschlag erhalten. Die Kommission zahlt einen Teil des knapp 1,4 Millionen Euro teuren Projekts. Insgesamt beteiligen sich demnach rund 950 Menschen an der Aktion.