Mehr als eine halbe Milliarde Euro Fördermittel flossen bereits in den Glasfaser-Ausbau im Norden. Nun stellt Schwarz-Grün weiteres Geld bereit.
Trotz Sparkurses investiert die schwarz-grüne Landesregierung weiter in den Ausbau schneller Internetanschlüsse in Schleswig-Holstein. „Glasfaser ist kein Luxus, denn hohe Bandbreiten und geringe Störanfälligkeit werden immer wichtiger im digitalen Zeitalter“, sagte Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Fördermittel sollen dafür sorgen, dass Glasfaser-Kabel auch auf dem Land verlegt werden können und die Wirtschaft landesweit wettbewerbsfähig bleiben könne.
Aus dem Infrastrukturprogramm Impuls stellt die Koalition in den kommenden Jahren weitere 50 Millionen Euro bereit. Mit dem Geld will sie den Ausbau in Regionen fördern, die für Telekommunikations-Unternehmen zu unrentabel sind. Dazu gehören beispielsweise der Kreis Herzogtum Lauenburg, das Amt Pinnau (Kreis Pinneberg) sowie die Ämter Achterwehr, Mittelholstein und Nortorfer Land (Kreis Rendsburg-Eckernförde).
Das Programm sorge für langfristige Planungssicherheit beim Ausbau der Infrastruktur in Schleswig-Holstein, sagte Finanzministerin Silke Schneider (Grüne). Damit sichere das Land den Kofinanzierungsbedarf beim Breitbandausbau für Bundesmittel ab. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Menschen und die Wirtschaft im Land und bringt Schleswig-Holstein bei der Digitalisierung weiter voran.“
Ausbau kommt voran
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums können bereits 70 Prozent der Hausadressen einen Glasfaseranschluss bekommen. Mehr als 97 Prozent der Schulstandorte sind versorgt. „49 Prozent der Schleswig-Holsteiner haben einen Anschluss gebucht und nutzen schon die Vorteile der Datenübertragung mit Licht“, sagte Madsen. Er habe die Erwartung, dass der Bund die Breitband-Förderung nicht wie angekündigt kürzt.
Ziel der Landesregierung ist eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser für Haushalte und Unternehmen bis 2030. Seit 2013 hat das Land bereits gut 206 Millionen Euro bereitgestellt. Davon sind rund 180 Millionen Euro bereits geflossen oder fest verplant. Zudem sind mehr als 300 Millionen Euro Bundesmittel abgerufen worden.
Laut Ministerium haben 1.036 Städte und Gemeinden bereits ein Glasfasernetz, das aber noch nicht überall komplett ausgebaut ist. In weiteren 54 Städten und Gemeinden läuft der Bau. 14 weitere Gemeinden planen ein Glasfasernetz. Insgesamt hat das Glasfasernetz in Schleswig-Holstein demnach eine Länge von mehr als 20.000 Kilometern.