Das ZDF zeigt heute die KI-Serie „Concordia – Tödliche Utopie“ – ein Drama zwischen Utopie, Dystopie und Thriller.
Visionäre Utopie oder düstere Dystopie? Die ZDF-Serie „Concordia – Tödliche Utopie“ bewegt sich geschickt dazwischen. Zwar wollen die Macher der sechsteiligen Reihe keine dystopische Geschichte erzählen, doch was mag eine gescheiterte Utopie sonst sein?
Am heutigen 20. Oktober zeigt das ZDF die ersten drei Folgen der internationalen Produktion „Concordia – Tödliche Utopie“ ab 22:15 Uhr, am 21. Oktober folgen zur selben Zeit die drei übrigen Episoden. Schon seit Mitte September ist die KI-Thriller-Serie in der ZDF-Mediathek verfügbar. Es geht um die schwedische Stadt Concordia, die trotz einer lückenlosen Überwachung durch eine Künstliche Intelligenz ein freies, sicheres und gerechtes Leben verspricht. Doch ein Mord bringt das Vertrauen in die Stadt und das KI-gesteuerte System ins Wanken – und düstere Geheimnisse ans Licht.
Christiane Paul als Visionärin Juliane Ericksen
Die Handlung setzt ein, als Concordia bereits ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Gegründet wurde die utopische Stadt von Juliane Ericksen, gespielt von Christiane Paul (50). Gerade bei dieser Rolle macht sich der Anspruch, keine Dystopie sein zu wollen, deutlich. Denn wäre es eine dystopische Serie, müsste Paul wohl eine machtsüchtige Diktatorin spielen, was allerdings nicht der Fall ist. „Juliane in Concordia zeigt auf, wie wir KI in unser Leben einbauen, positiv nutzen können, wie sehr künstliche Intelligenz ein positiver Beitrag zur Lösung unserer aktuellen Probleme sein kann“, beschreibt die Schauspielerin ihre Rolle.
Steven Sowah als Idealist Noah Ericksen
Unterstützt wird Juliane Ericksen von ihrem Sohn Noah, gespielt von Steven Sowah (34). „Er glaubt zutiefst an die Ziele dieses super ambitionierten und revolutionären Projektes, ist also eigentlich sehr am Well-Being der Menschheit interessiert“, so der Schauspieler über seine Figur. Doch Sowah zeigt auch auf, warum sich die Serie genau zwischen Utopie und Dystopie bewegt: „Das funktioniert nur in der Simulation, aber nicht in der echten Welt, in der man mit dem, was Menschen tun, denken und fühlen, offen umgehen muss.“ Seiner Rolle Noah gehe es hauptsächlich um Macht und Kontrolle. „Da ist kein Platz mehr für Liebe und Miteinander.“
Jonas Nay als skrupelloser Gegenspieler
Auch in der ZDF-Serie sind nicht alle von der vermeintlich fürsorglichen Überwachung Concordias überzeugt und wollen die Übernahme des Konzepts in andere Städte mit allen Mitteln verhindern. Jonas Nay (34) spielt den Kopf der rebellischen Aktivistengruppe „The Faceless“. Auch im echten Leben hat er kein gutes Gefühl beim Gedanken an eine Dauerüberwachung: „Mein Magen krampft sich zusammen bei dem Gedanken, in ständiger Überwachung leben zu müssen.“
Internationale Besetzung
In weiteren Rollen sind unter anderem Nanna Blondell (38) und Ruth Bradley (37) zu sehen. Die schwedische Schauspielerin Blondell wirkte zuletzt in der ersten Staffel von „House Of The Dragon“ mit. In „Concordia“ mimt sie die Polizistin Isabell Larsson, die von dem System der Stadt überzeugt ist. Denn so könne sie Verbrechen verhindern, anstatt nur aufzuklären. Nun muss sie aber den Mord an einem Bewohner Concordias aufklären und ihr Glaube an die Stadt beginnt nach und nach zu bröckeln.
Bei ihren Ermittlungen wird sie von Thea Ryan unterstützt, die von der irischen Schauspielerin Bradley verkörpert wird. Die Krisenmanagerin, die nach dem Mord in die Stadt gerufen wird, steht dem Überwachungskonzept zunächst skeptisch gegenüber. Im Laufe ihrer Arbeit vor Ort scheint sie aber Vorzüge daran zu erkennen.
Dystopie oder Utopie?
Tatsächlich schwankt „Concordia – Tödliche Utopie“ zwischen Utopie und Dystopie hin und her. Die Serie zeigt keine düstere Zukunftsvision, denn sie ist in der heutigen Zeit angesiedelt. Laut den Machern zeigt sie Technologie, die bereits existiert. Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet ein sehenswerter Thriller, der moralische und ethische Fragen aufwirft und immer wieder beweist: Die Gefahr geht nicht von der Technologie aus, sondern von den Menschen, die sie nutzen.