Die Landesregierung sucht eine neue Wissenschafts- und Forschungsstrategie. Eine Kommission soll helfen. Dass von deren Mitgliedern keines aus MV kommt, ruft Kritik hervor.
Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung sucht eine neue Forschungsstrategie. Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD) hat dazu eine Kommission eingesetzt. Sie soll Empfehlungen geben. Ein erstes Treffen fand nach Angaben des Ministeriums vergangene Woche in Berlin statt.
Der Kommission unter Leitung des emeritierten Philologie-Professors Peter Strohschneider von der Ludwig-Maximilians-Universität München gehören laut dem Ministerium acht Mitglieder an. Darunter sind die Primatenforscherin Julia Fischer aus Göttingen, der Meeresgeologe und Klimamodellierer Michael Schulz aus Bremen sowie der ehemalige Vorsitzende des Vorstands des Forschungszentrum Jülich, Wolfgang Marquardt.
Keine Expertise aus MV dabei
Die CDU im Landtag bemängelte, dass keines der Kommissionsmitglieder aus dem Land selbst komme. „Ich hätte mir gewünscht, dass auch die Wissenschafts- und Forschungsexperten aus Mecklenburg-Vorpommern, die wir unbestreitbar haben, ihre Expertise in die Weiterentwicklung unseres Landes hätten einbringen können“, erklärte die wissenschaftspolitische Sprecherin der Oppositionsfraktion, Katy Hoffmeister. Ministerin Martin fehle es an Fingerspitzengefühl.
Die Wissenschaftsministerin betonte, die Kommission solle eine unabhängige Analyse des Wissenschaftsstandortes MV vornehmen. „Uns ist es wichtig, einen ebenso sachkundigen wie auch unabhängigen Blick von außen auf Mecklenburg-Vorpommern zu werfen.“ Die Kommission bestehe aus ausgewählten Expertinnen und Experten des deutschen Wissenschaftssystems, die dafür „in hervorragendem Maße“ geeignet seien.