Nun steht schon einmal fest: Jette Nietzard übernimmt einen der Führungsposten der Nachwuchsorganisation. Wofür steht sie?
Die Grüne Jugend hat Jette Nietzard zu ihrer neuen Vorsitzenden gewählt. Für die 25-Jährige stimmten beim Bundeskongress der Parteijugend in Leipzig rund 84,5 Prozent. Als Co-Vorsitzender hat sich Jakob Blasel beworben – seine Wahl stand zunächst noch aus.
Nietzard arbeitet beim Deutschen Kinderhilfswerk, ist bei den Berliner Grünen aktiv und engagiert sich für Geflüchtete. „Wenn Menschen in der Bundesregierung mir erzählen, wir bräuchten Obergrenzen, wir müssten schneller abschieben, dann möchte ich sie anschreien: Wir brauchen keine Obergrenzen, wir brauchen Menschenwürde“, sagte die neue Vorsitzende.
Auch wenn andere die Grüne Jugend vielleicht aufgegeben hätten: „Wir sind hier einfach noch nicht fertig“, betonte sie. Viele von ihnen seien enttäuscht von der Ampel-Koalition. An die Grünen gerichtet sagte sie: „Ihr baut sie auch – die Scheiße“. Sie erwarte von der Partei, dass sie keine faulen Kompromisse schließe, sondern für Menschenrechte, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einstehe.
Aussteiger wollen neuen linken Jugendverband gründen
Nietzard übernimmt damit einen der beiden Führungsposten im Vorstand der Nachwuchsorganisation. Ende September hatte die zehnköpfige Führungsriege um die ehemaligen Vorsitzenden Svenja Appuhn und Katharina Stolla mit der Ankündigung für Aufsehen gesorgt, nicht erneut zu kandidieren und geschlossen aus der Partei auszutreten. Die Begründung: zu wenig linkes Profil bei den Grünen, zu viele Kompromisse in der Ampel-Koalition. Nach dem Ende ihrer Amtsgeschäfte bei diesem Bundeskongress wollten sie auch aus der Grünen Jugend austreten und einen „neuen, dezidiert linken Jugendverband“ gründen, hieß es.
Im Laufe des Tages werden die weiteren Mitglieder des neuen Vorstands gewählt. Am Abend soll zudem die amtierende Parteichefin der Grünen Ricarda Lang zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sprechen.
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