Auch lange nach ihrem Tod prangt noch immer das Konterfei von Queen Elizabeth auf den britischen Pfund-Scheinen. Das ändert sich nun – wenn auch sehr langsam.
Fast 21 Monate nach dem Amtsantritt von König Charles III. kommen erstmals Pfundnoten mit dem Bild des britischen Monarchen in Umlauf. Die neuen Geldscheine im Wert von 5, 10, 20 und 50 Pfund (bis zu 58,74 Euro) werden seit heute ausgeteilt, der Rest des Designs bleibt unverändert.
Zentralbankchef Andrew Bailey sprach von einem historischen Moment. Geldscheine mit dem Konterfei von Charles‘ Mutter Queen Elizabeth II., die am 8. September 2022 starb, bleiben gültig. Erst seit 1960 zeigt die britische Zentralbank das Staatsoberhaupt auf seinen Scheinen. Charles ist also erst der zweite Monarch im Land, dem diese Ehre zuteilwird.
Münzen mit dem Profil von Charles (75) gibt es schon deutlich länger, seit Dezember 2022. Bis die meisten Menschen im Vereinigten Königreich aber einen der neuen Scheine in den Händen halten, dürfte es noch dauern. Denn das Königshaus hat vorgegeben, dass die Banknoten nur gedruckt werden, um abgenutzte Scheine zu ersetzen oder einem möglichen Anstieg bei der Nachfrage gerecht zu werden. Ziel ist es, die ökologischen und finanziellen Auswirkungen der Änderung so gering wie möglich zu halten.
Milliarden Scheine im Umlauf
Im täglichen Gebrauch verliert Bargeld in Großbritannien wie auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung, vor allem die Pandemie hat bargeldlosen Zahlungsformen enormen Vorschub geleistet. Insbesondere in London wird mancherorts gar kein Bargeld mehr akzeptiert.
Dennoch ist vielen Menschen das Bargeld nach wie vor wichtig, wie Zentralbankchef Bailey betonte. Daten des Dienstleistungsunternehmens Post Office zeigten im April einen deutlichen Anstieg der Bargeldtransaktionen in seinen Filialen. Die Bareinzahlungen und -abhebungen erreichten einen Rekordwert von 3,48 Milliarden Pfund. Insgesamt sind 4,6 Milliarden Geldscheine der Bank of England im Gesamtwert von rund 82 Milliarden Pfund im Umlauf.