Die Stahlsparte von Thyssenkrupp trennt sich von einer Gesellschaft in Indien. Das Geld soll in die Transformation investiert werden.
Die schwächelnde Stahltochter von Thyssenkrupp trennt sich von ihrem Elektrobandgeschäft in Indien. So soll die Gesellschaft Thyssenkrupp Electrical Steel India Private Ltd an ein indisch-japanisches Konsortium aus JSW Steel Limited und JFE Steel verkauft werden, teilte das Unternehmen in Duisburg mit. Der Preis liege bei rund 440 Millionen Euro. Der Abschluss der Transaktion wird innerhalb der nächsten Monate angestrebt. Am Aktienmarkt kamen die Neuigkeiten gut an: Die im MDax der mittleren Werte notierte Aktie von Thyssenkrupp stieg am späten Nachmittag um neun Prozent.
Der Verkauf der indischen Gesellschaft erfolge aus marktstrategischen Erwägungen, hieß es. „Die Vormaterialbelieferung aus den deutschen Stahlwerken von Thyssenkrupp nach Indien ist kostenintensiv und schwächt langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit in Indien“, sagte Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands von Thyssenkrupp Steel. Der Aufbau einer eigenen lokalen Fertigung sei für das Unternehmen wirtschaftlich nicht darstellbar. „Im Vergleich zu den lokalen Wettbewerbern werden wir durch die Belieferung aus Deutschland heraus perspektivisch nicht die gleichen Skaleneffekte erzielen können. Deshalb ist die Veräußerung für uns jetzt der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“
Der Erlös aus dem Verkauf soll die Kapitalausstattung des Stahlsegments stärken und unter anderem in die „grüne Transformation“ fließen.