Ein alter Murmel-Automat sorgte bei „Bares für Rares“ für erstaunliche Reaktionen: Gleich drei Händler wollten das Objekt ersteigern – und lieferten sich ein kostspieliges Rennen.
Horst Lichter wird ganz nostalgisch, als er den Kasten erblickt, der im Expertenraum von „Bares für Rares“ steht. „Früher hingen überall Kaugummi-Automaten“, sagt der Moderator. Doch es handelt sich um einen besonderen Automaten, den die aus Schleswig-Holstein stammenden Geschwister Susanna Petersen und Dirk Skulima mitgebracht haben: An der Seite befindet sich ein Spiel.
Wie Experte Sven Deutschmanek erklärt, gab es diese Version sogar recht häufig. Der Experte trägt erstaunliche Fakten vor: Zwischen 1950 und 2000 habe es in Deutschland etwa eine Million Automaten gegeben. Bei dem hier vorliegenden Exemplar handele es sich um einen Hybrid-Automaten, der in den 1970er Jahren in Italien hergestellt wurde. Hybrid bedeutet, dass es nicht nur Kaugummis gab, sondern auch Murmeln, mit denen man dann Flipper spielen konnte.
„Bares für Rares“: Die Verkäufer ahnen schon, was kommt
Was den Wunschpreis angeht, sind die beiden Verkäufer vorsichtig: „Dreistellig muss nicht“, schätzt Skulima realistisch – und nennt konkret eine Summe zwischen 70 und 80 Euro. Doch Deutschmanek hat keine guten Nachrichten für die beiden Geschwister: Solche Automaten würden in perfektem Zustand mit 150 Euro gehandelt, das hier vorliegende Exemplar bewertet er aufgrund der Beschädigungen mit lediglich 40 bis 60 Euro.
Jan Čížek startet die Auktion dem Wert des Objektes angemessen mit 30 Euro. Doch schon beim dritten Gebot wird der Schätzwert überschritten: Walter „Waldi“ Lehnertz nennt seine obligatorischen 80 Euro. Die Verkäufer sind schon glücklich, doch die Händler legen jetzt erst richtig los: Markus Wildhagen macht die Summe dreistellig, doch Lehnertz und Čížek halten dagegen. Vor allem „Waldi“ sorgt mit großen Sprüngen dafür, dass schon bald die 200-Euro-Schwelle überschritten wird.
Damit geben die Händler jedoch noch immer keine Ruhe: Die Drei überbieten sich immer weiter gegenseitig, sehr zur Freude der beiden Geschwister. Erst bei 300 Euro ist Schluss – für diese Summe ersteigert schließlich Markus Wildhagen den Apparat. „Das war schon schön“, strahlt Dirk Skulima hinterher mit den Scheinen in der Hand.
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