Klinikinsolvenzen haben in diesem Jahr ein Schlaglicht auf die Situation vor allem kleiner Krankenhäuser in Thüringen geworfen. Ärztevertreter fordern nun, daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen.
Ärztevertreter fordern bei der Umsetzung des neuen Thüringer Krankenhausplanes mehr Tempo vom Land. Angesichts der wirtschaftlichen Not von Krankenhäusern, von Bevölkerungsentwicklung und Fachkräftemangel sei keine Zeit zu verlieren, erklärte die Landesärztekammer bei der Vorstellung von Empfehlungen für die künftige Klinikstruktur in Thüringen.
„Ansonsten werden noch andere Kliniken die Segel streichen“, sagte Vorstandsmitglied Heiko Wunderlich mit Blick auf Klinikinsolvenzen in Süd- und Ostthüringen in diesem Jahr. Die Landespolitik müsse dabei dringend den Mut zu strukturellen Änderungen aufbringen.
Die inzwischen nur noch geschäftsführende Landesregierung hatte den neuen Krankenhausplan im Sommer verabschiedet, allerdings zunächst ohne konkrete Vorgaben für Versorgungsangebote der Klinikstandorte zu machen. Hintergrund ist die Krankenhausreform des Bundes, die zu diesem Zeitpunkt nicht verabschiedet war. Inzwischen ist das Gesetz vom Bundestag beschlossen. In Thüringen gibt es rund 40 Akutkrankenhäuser.
Link Landesärztekammer Thüringen