Bei den Immobiliengeschäften der German Property Group verloren ausländische Anleger viel Geld. Nun kommt es erstmals zu einer Anklage gegen den Geschäftsführer.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer des Immobilienunternehmens German Property Group erhoben. Die Ermittler werfen ihm gewerbsmäßigen Betrug in 27 Fällen vor. Dabei soll ein Schaden von mehr als 56 Millionen Euro entstanden sein.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gründete der Mann 2008 die Dolphin Capital GmbH, die später zur German Property Group umfirmiert wurde. Die German Property Group und ihre Tochtergesellschaften sollen Anlegern im Ausland hohe Renditen für Investitionen in deutsche Immobilien in Aussicht gestellt haben. Dabei ging es um die Sanierung denkmalgeschützter Immobilien. Das Unternehmen soll die Gebäude stattdessen verfallen lassen haben. Viele Investoren sahen ihr Geld nie wieder.
Schon 2015 geriet das Unternehmen laut Staatsanwaltschaft in finanzielle Schwierigkeiten, viele Verbindlichkeiten konnten nur mit neuen Darlehen beglichen werden. Spätestens drei Jahre später soll der Geschäftsführer erkannt haben, dass die Sanierung des Unternehmens gescheitert war. Trotzdem habe er die Firmengruppe fortgeführt und weiter Investorengelder eingesammelt. Die Schulden stiegen stark an, es folgte die Pleite. Mit der Insolvenz kamen Details des mutmaßlichen Anlegerbetrugs ans Licht.
Gegen die Firma war in der Vergangenheit immer wieder wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt worden, die Verfahren wurden schließlich eingestellt. Nach mehr als vier Jahre dauernden Ermittlungen erhob die Staatsanwaltschaft nun Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer. Ob und wann das Landgericht Hildesheim die Anklage zulässt, ist noch unklar.