„Zucker und Zeste“: Pfeffi war gestern: Das sind Ostdeutschlands Schnaps-Perlen

Ostalgie im Schnaps-Glas: Der Osten Deutschlands zeigt, dass er mehr draufhat als Goldbrand. Von Rügen bis Leipzig, wir präsentieren sieben Geheimtipps.

Der Tag der Deutschen Einheit liegt noch nicht lange hinter uns – Grund genug, die Spirituosenlandschaft des Ostens zu erkunden. Ein Heimspiel für uns, schließlich sind wir im Osten geboren, aufgewachsen und fündig geworden. Vom Rügen’schen Gin bis zum Leipziger Absinth – hier kommen sieben Perlen aus dem Osten, die beweisen: Die neuen Bundesländer können mehr als Goldbrand und Pfeffi. Wobei gegen einen guten Pfeffi nichts einzuwenden ist. Aber das ist Thema für eine weitere Kolumne … Auf die Einheit!

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1. Stork Rye Whisky – Roggen-Revolution aus Brandenburg

Ausgerechnet aus Brandenburg kommt einer der besten Rye Whiskys Deutschlands. In Schlepzig, einem Dorf, das klingt wie ein gemütliches Nickerchen, haben die Jungs von Stork eine Roggen-Revolution entfacht. Denn ihr Rye Whisky war nur der Anfang einer wilden Reise. Mit dem „Ryezcal“, einer kühnen Vermählung ihres Roggenwhiskys mit mexikanischem Mezcal, beweisen sie, dass Brandenburger Wagemut keine Grenzen kennt. Süßmäuler überraschten sie vor Kurzem mit einer Toffee-mazerierten Variante. Bei Stork scheint zu gelten: Je verrückter die Idee, desto besser der Tropfen. Man kann nur gespannt sein, welche Geistesblitze als Nächstes aus ihren Kupferkesseln blubbern.

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2. Senflikör der PSM – pikantes Preußentum 

Die Preussische Spirituosen Manufaktur (PSM) beweist mit ihrem Senflikör, dass selbst ein Würstchenbegleiter hochprozentig Karriere machen kann. Was zunächst klingt wie eine Schnapsidee, entpuppt sich als raffinierter Spaß. Mit Noten von Kurkuma, fruchtig-scharfem Ingwer, Dill, ein wenig Essigsäure und gut integrierter Süße ist dieser Likör der perfekte Begleiter für all jene, die beim Trinken gerne die Nase kräuseln. Als Basis für eine außergewöhnliche Bloody Mary ist er unschlagbar. Berliner eben – immer für eine Überraschung gut!

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3. Ebbe & Flut „Insel Gin“ – Hochprozentiges von Rügen 

Gin gibt’s an jeder Ecke, werden Sie sagen. Und da haben Sie vollkommen recht. Das macht ihn aber nicht weniger beliebt. Eine interessante Variante ist der „Insel Gin“ der Störtebeker-Brennerei auf Rügen. Der schmeckt, als hätte man einen Strandspaziergang mit Wacholder gewürzt. Neben den üblichen Verdächtigen sorgen hier Sanddornbeeren, Orangenschalen, Koriander und Kardamom für Urlaubsgefühle im Glas. Perfekt für alle, die Meeresrauschen trinken wollen, ohne nasse Füße zu bekommen.Getränkekolumne – Rum 22.12

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4. Dr. Jaglas „Herber Hibiskus“ – nüchtern in der Hauptstadt 

Mitten im Cocktail-Boom der Hauptstadt hat Dr. Jaglas bewiesen, dass man auch ohne Prozente einen draufmachen kann. Der alkoholfreie Aperitif ist eine freche Mischung aus Hibiskus, Rosmarin, Bitterorange, Vanille und Holunderbeeren. Aufgegossen mit Tonic Water ist „Herber Hibiskus“ der perfekte Drink für alle, die am nächsten Morgen noch geradeaus denken wollen. Damit haben sie nicht nur Abstinenzler, sondern auch eingefleischte Gin-Trinker um den Finger gewickelt. Mittlerweile gibt es aus gleichem Hause auch einen alkoholfreien Limoncello für alle, die dem Sommer noch ein wenig nachtrauern.

Schnaps aus Leipzig

Schnaps aus Sachsen: Hier ein Absinth aus Leipzig
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5. LSM Absinth – die grüne Fee aus Sachsen

Wer braucht schon Paris, wenn man Leipzig hat? Die Jungs von der Leipziger Spirituosen Manufaktur (LSM) haben den Mythos Absinth mit 64 Volumenprozent neu interpretiert und ihm einen sächsischen Twist verpasst. Der Clou: Anders als bei klassischen Absinths spielt Anis hier nur eine Nebenrolle. Stattdessen sorgen Fenchel, Süßholz, Ysop und Zimt für ein Aromenfeuerwerk, das durch eine Prise Honig elegant abgerundet wird. Ein Schluck, und plötzlich versteht man, warum Goethe Leipzig als „Klein-Paris“ bezeichnete. 

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6. Apfelbrand von Gerhard Büchner – süße Versuchung vom Süßen See

Am Ufer des Süßen Sees in Sachsen-Anhalt, wo Äpfel, Quitten und Aprikosen in einem der größten Obstanbaugebiete Deutschlands gedeihen, ist das Reich von Gerhard Büchner. In seiner Feindestillerie in Langenbogen verwandelt der Brennmeister die Früchte in feine Brände. Sein fassgelagerter Apfelbrand ist dabei ein Highlight. Mit 42 Volumenprozent ist er kein Leisetreter, aber dank achtjähriger Reife überraschend mild. Zart-herbe Röstaromen verbinden sich mit einem Hauch von Bratapfel. Eine flüssige Postkarte aus dem Mansfelder Land, die man am liebsten literweise verschicken möchte. Christoph Autorenkasten

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7. Schierker Feuerstein – wenn Kräuter auf Granit beißen

Im Herzen des Harzes, wo die Natur noch das Sagen hat, hinterließ Apotheker Willy Drube im Jahr 1908 einen nachhaltigen Eindruck. Er erschuf mit dem Schierker Feuerstein, benannt nach den charakteristischen Granitfelsen der Region, einen Kräuter-Halbbitter, der bis heute Kult und fester Bestandteil der Harzer Trinkkultur östlich wie westlich der ehemaligen innerdeutschen Grenze ist. Die Mischung ist bis heute geheim, das Ergebnis jedoch herb, würzig und überraschend ausgewogen.

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