Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt fällt schwach aus in diesem Jahr. Erfreuliche Nachrichten hat die Arbeitsagentur aber für Fachkräfte in Sachsen-Anhalt.
Die Arbeitslosenquote in Sachsen-Anhalt ist im Mai weiter leicht gesunken und liegt nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur bei 7,5 Prozent. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt und Thüringen, Markus Behrens, sprach am Dienstag von einer weiterhin gedämpften wirtschaftlichen Stimmung. Im Mai dieses Jahres seien 1400 Menschen weniger arbeitslos gemeldet gewesen als im April. Insgesamt verzeichneten die Jobcenter 82.600 Arbeitslose. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote den Angaben zufolge bei 7,4 Prozent.
Trotz der wirtschaftlichen Lage und vielfältiger Herausforderungen sei es erfreulich, dass Unternehmen weiterhin Fachkräfte einstellten, sagte Behrens. Fast 5000 Menschen aus Sachsen-Anhalt hätten im Mai ihre Arbeitslosigkeit beendet und eine neue Beschäftigung gefunden. Vor allem Fachkräfte seien gefragt.
Wie aus den Statistiken der Arbeitsagentur ersichtlich werde, zeigte sich der Arbeitsmarkt zweigeteilt, erklärte Behrens. Während die allgemeine Arbeitslosenquote bei 7,5 Prozent lag, liege der Anteil für Fachkräfte deutlich darunter – nämlich bei 5 Prozent. Bei ungelernten Arbeitskräften sei sie mit 35 Prozent deutlich höher. „Der hohe Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften spiegelt den Wandel und die Modernisierung in der Wirtschaft wider, was zu höheren Anforderungen an die Mitarbeiter führt“, sagte Behrens. Unternehmen stünden vor verschiedenen Herausforderungen wie Digitalisierung, Automatisierung, Energiewende und dem demografischen Wandel.
Anstieg bei Langzeitarbeitslosen und Ukrainern
Einen hohen Anteil an den Arbeitslosen insgesamt machen in Sachsen-Anhalt nach Angaben der Arbeitsagentur die Langzeitarbeitslosen aus – nämlich 38,9 Prozent. Im Mai dieses Jahres seien 32.200 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit gewesen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg diese Zahl um fast 2100 Personen. Auch die Zahl der Arbeitslosen mit ukrainischer Herkunft stieg innerhalb eines Jahres um 800 Personen auf fast 5300.
Die Zahl der neuen Stellen und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen blieb den Angaben zufolge nahezu unverändert im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres. Im Mai 2024 meldeten die Arbeitgeber fast 3300 neue Stellen. Laut Hochrechnung waren in Sachsen-Anhalt fast 795.300 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Auch die Zahl unbesetzten Stellen auf dem Ausbildungsmarkt liegt mit rund 5800 niedriger als in den Vorjahren.