Zu viele Enttäuschungen: Nach Söderholm-Aus in München: „Max hat vollstes Vertrauen“

Schon nach sieben Liga-Spielen beurlaubt der viermalige Meister EHC Red Bull München den früheren Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm. Zunächst gibt es eine Interimslösung. Und dann?

Der viermalige deutsche Eishockey-Meister EHC Red Bull München hat sich überraschend früh in dieser Saison von Trainer Toni Söderholm getrennt. Zunächst werde der bisherige Co-Trainer Max Kaltenhauser den Playoff-Halbfinalisten der vergangenen Saison als Interimstrainer betreuen, teiltn die Münchner mit. Die erhoffte Ära konnte Söderholm, der als Nachfolger von Don Jackson gekommen war, nicht begründen.

Meistertrainer übernimmt

Der 43-jährige Kaltenhauser, der in der vergangenen Saison mit den Eisbären Regensburg die DEL2-Meisterschaft gewann, kann auf die bisherigen Assistenztrainer Pierre Allard und Patrick Dallaire zurückgreifen. Über die weitere Lösung auf dem Trainerposten kann nur spekuliert werden. 

„Der Max hat unser vollstes Vertrauen“, sagte Manager Christian Winkler bei MagentaSport. Er sei einer der besten deutschen Trainer. „Wir geben jetzt das volle Vertrauen, die volle Unterstützung und dann schauen wir einfach, was passiert. Natürlich werden wir auch im Hintergrund unsere Hausaufgaben machen, aber das ist jetzt aktuell überhaupt kein Thema.“

 

Nach seiner Zeit als Coach der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes von Anfang 2019 bis November 2022, mit der er WM-Vierter 2021 wurde, trat Söderholm eine Zwischenstation beim Schweizer Topclub SC Bern an. Im vergangenen Frühjahr war er dann als Trainer an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt, wo er als Spieler in der Saison 2015/16 den DEL-Titel gewonnen hatte. Die Trennung erfolgte einen Tag nach der Heimniederlage gegen den Tabellenletzten Düsseldorfer EG. Es war die dritte Niederlage nacheinander.

Nicht wie ein Spitzenteam

„Nach den gezeigten Leistungen der unserer Meinung nach top besetzten Mannschaft in der Vorbereitung und im bisherigen Saisonverlauf haben wir nicht die Veränderungen wahrgenommen, die aus unserer Sicht nach der letzten Saison notwendig gewesen wären“, sagte Münchens Sportdirektor Winkler. „In 14 Jahren einmal den Trainer während der Saison zu wechseln, ist jetzt nicht so viel, und es ist uns auch wirklich unheimlich schwergefallen.“

Nach vier Siegen zu Saisonbeginn hatte München zuletzt dreimal in Folge im neuen SAP Garden verloren. In der Vorbereitung war der Mannschaft in sieben Partien nur ein Erfolg geglückt. Schon da hatte es kritische Stimmen gegeben. Jetzt konnte Söderholm die Wende nicht mehr herbeiführen. In der vergangenen Saison schieden die Münchner unter Söderholm im Halbfinale gegen den späteren Vizemeister Fischtown Pinguins Bremerhaven aus. Die Hauptrunde hatten sie zuvor als Fünfter abgeschlossen.