Er ist mit 24 der Jüngste im neuen Brandenburger Landtag, doch nicht politisch unerfahren, wie Kurt Fischer betont. Er äußert sich über die Gespräche zwischen SPD und BSW und über sein „Herzensthema“.
Der jüngste Abgeordnete im Brandenburger Landtag, Kurt Fischer (SPD), setzt auf Kompromisse bei der Suche von SPD und BSW nach einer möglichen Regierungskoalition. „Das Wahlergebnis ist jetzt am Ende so, dass es natürlich nicht viele Optionen offenlässt“, sagte Fischer der Deutschen Presse-Agentur. „Aber ich persönlich bin schon der Meinung, dass man dann alles probieren muss, auch da am Ende einen vernünftigen Kompromiss hinzukriegen – und eine vernünftige Regierung.“
Das oberste Ziel ist für ihn „eine tragfähige Regierung“. „Ich finde, wir sind ja zu Recht im Wahlkampf damit angetreten, dass wir gesagt haben, als SPD sind wir die Partei, die für Stabilität und für Verlässlichkeit steht“, sagte Fischer. Seit 2. Oktober beraten SPD und BSW in Sondierungsgesprächen über eine mögliche Koalition. Er gehe davon aus, dass man mit den Kollegen des BSW „eine Arbeitsbasis finden kann“ und nannte den Alterspräsidenten Reinhard Simon, früher Intendant der Uckermärkischen Bühnen, als Beispiel.
Mehr Akzeptanz für Öko-Energien gefordert
Der 24-jährige Fischer wurde bei der Landtagswahl über die Landesliste gewählt. Er ist jüngster Abgeordneter, aber politisch nicht unerfahren, wie er betont: „Ich habe jetzt fast fünf Jahre im Bundestag als Mitarbeiter gearbeitet“, sagte Fischer. „Ich bin bei mir seit jetzt fast zwei Jahren auch SPD-Vorsitzender vor Ort im Landkreis Barnim, bin Beisitzer im Landesvorstand.“
Sein Schwerpunkt: die Verbindung von Wirtschafts- und Energiepolitik. Er fordert Schritte für mehr Akzeptanz erneuerbarer Energien. „Da ist schon einiges passiert in der letzten Legislaturperiode, mit Wind-Euro, Solar-Euro“, sagte Fischer mit Blick auf die Beteiligung von Kommunen am Betrieb von Wind- und Solaranlagen. Die Frage sei, „wie man eine Energieversorgung vor Ort auch direkt verbindet beispielsweise mit wirtschaftlicher Produktion vor Ort“.
Schwäche für den rheinischen Karneval
Schon während seines Studiums von Politik und Wirtschaft an der Universität Potsdam arbeitete er im Bundestagsbüro des Brandenburger SPD-Abgeordneten Stefan Zierke, später auch als politischer Referent beim Seeheimer Kreis in der SPD-Bundestagsfraktion. Seit Sommer 2022 ist er Vorsitzender der SPD Barnim, seit 2023 Stadtverordneter seiner Heimatstadt Eberswalde. Laufen, Lesen, Angeln und Wandern zählen zu seinen Hobbys. Und er hat eine, wie er sagt, „unbrandenburgische“ Schwäche: für den rheinischen Karneval.