Die Pleitewelle in Deutschland ebbt nicht ab. Im September mussten erneut deutlich mehr Unternehmen Insolvenzantrag stellen als im Jahr zuvor.
Auch im September haben in Deutschland deutlich mehr Unternehmer den Gang zum Insolvenzgericht antreten müssen als ein Jahr zuvor. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden stieg die Zahl der angemeldeten Verfahren um 13,7 Prozent im Vergleich zum September 2023. Mit Ausnahme von Juni dieses Jahres (plus 6,3 Prozent) fiel die Zuwachsrate damit seit Juni 2023 in jedem Monat zweistellig aus. Im August hatte das Plus nach vorläufigen Zahlen noch bei 10,7 Prozent gelegen.
Ob diese Anmeldungen tatsächlich in Insolvenzverfahren münden, entscheiden die Gerichte innerhalb von drei Monaten. Nach den jüngsten vorliegenden endgültigen Zahlen registrierten die Amtsgerichte für den Juli dieses Jahres 1.937 beantragte Unternehmensinsolvenzen und damit 22,1 Prozent mehr als im Juli vor einem Jahr.
Forderungen der Gläubiger im Juli bei 3,2 Milliarden Euro
Dabei erhöhten sich die Forderungen der Gläubiger im Jahresvergleich nur leicht. Die Amtsgerichte bezifferten diese nach Angaben der Statistiker für Juli auf rund 3,2 Milliarden Euro, nach 3,1 Milliarden Euro im Vorjahresmonat.
Am häufigsten waren auch im Juli Unternehmen aus dem Bereich Verkehr und Lagerei betroffen. Danach folgten das Baugewerbe und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen wie beispielsweise Zeitarbeitsfirmen sowie das Gastgewerbe. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen zog im Vergleich zum Juli 2023 deutlich an, und zwar um 18 Prozent auf 6690 Fälle.