Zu Semesterbeginn suchen viele Studierende nach einer bezahlbaren Unterkunft, doch in den Wohnheimen in NRW kommen längst nicht alle unter. Eigentlich sollte Platz für zehn Prozent der Studenten sein.
Die Zahl der Wohnheimplätze für Studierende in Nordrhein-Westfalen ist im Vergleich zum Vorjahr nur gering gestiegen. Zum Stichtag am Jahresbeginn gab es landesweit nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Studierendenwerke NRW 46.610 öffentlich geförderte Wohnplätze für Studierende. Das entspreche in Relation zur Gesamtzahl der Studierenden, das 8,37 Prozent untergebracht werden könnten. Die Studierendenwerke tragen die Zahlen nach eigenen Angaben nur einmal jährlich zusammen.
Im Erhebungszeitraum 2023 wurden von den Studierendenwerken in NRW lediglich 201 Plätze mehr als im Vorjahr gezählt. Außerdem befanden sich zum Stichtag 1. Januar 2024 rund 945 Wohnplätze der Studierendenwerke in Bau oder in der Planung. Im Vorjahr waren es noch knapp 2.000 gewesen. Nicht erfasst wurden laut Studierendenwerken allerdings zuvor ausgemusterte Unterkünfte. Wie viele Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr genau fertiggestellt wurden oder nicht mehr als Wohngelegenheit angeboten werden, ist nicht bekannt.
„Bezahlbares Wohnen ist eine zentrale soziale Frage und führt bereits zur sozialen Auslese, insbesondere in den attraktiven Hochschulstädten NRWs“, sagte Christoph Holtwisch, Geschäftsführer des Studierendenwerks Münster und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Studierendenwerke NRW. Die Unterbringungsquote liegt den Studierendenwerken zufolge unter dem selbst formulierten Ziel der NRW-Landesregierung aus dem Koalitionsvertrag. „Unser Ziel ist es, für zehn Prozent der Studierenden öffentlich geförderte Wohnheimplätze zur Verfügung zu stellen“, heißt es dort. Die Studierendenwerke fordern daher eine ausreichende und nachhaltige Finanzierung von bezahlbarem Wohnraum.