Bei einer Sonderausgabe der Trödel-Show verkauft Modedesigner Guido Maria Kretschmer ein Urkunde aus dem Jahr 1762 – unterzeichnet von Napoleon Bonaparte.
Dass Modedesigner Guido Maria Kretschmer ein Fan von Napoleon Bonaparte ist, dürfte am Dienstagabend einige Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer verblüfft haben. Noch größer dürfte die Verblüffung über die Antiquität sein, die er im XXL-Format der ZDF-Trödel-Show „Bares für Rares“ zu verkaufen gedenkt.
Noch bevor Horst Lichter weiß, worum es sich hierbei handelt, ahnt er: „Das muss sehr wertvoll sein.“ Schließlich hat sich Kunstexperte Detlev Kümmel extra weiße Baumwollhandschuhe angezogen, um die Antiquität zu begutachten. Er öffnet eine Mappe – und darin ist eine von Napoleon Bonaparte höchstpersönlich unterzeichnete Urkunde. Stern PAID Interview_Lichter_Freundschaft 15.03
Napoleon-Autogramm mit sentimentalem Wert für Guido Maria Kretschmer
„Das ist etwas, was mir sehr viel bedeutet“, sagt der 59-jährige Modedesigner. Schließlich hat er die Urkunde von einem guten Freund geschenkt bekommen. „Ich hab seine Tochter mit großgezogen“, so Kretschmer. Die Tochter seines Freundes, der Kunsthistoriker und Experte für napoletanisches Papier ist, habe sogar bei Kretschmer gewohnt. An ihrer Erziehung sei er sehr beteiligt gewesen. „Heute noch ist sie eigentlich unser Kind“, sagt er.
Als Dank hierfür habe ihm sein Freund ein Pergament geschenkt, welches er nun bei „Bares für Rares“ veräußern möchte. Bei dem französischen Papier handelt es sich um Urkunde für einen Brigadegeneral aus dem Jahr 1762. Auf dieser sind, neben einer Radierung des Logos der Französischen Republik und dem Namen des Generals, ein Trockensiegel und drei Unterschriften zu finden: vom damaligen Kriegsminister, Außenminister – und Bonaparte als erstem Konsul der Republik.
Händler überbieten Expertise
Der Händler betont, dass das Papier, trotz kleiner Randläsuren und eines Knicks, sich in recht gutem Zustand befindet. „Ich bin wirklich begeistert von diesem Dokument“, so Kunstexperte Kümmel. Das zeigt sich auch in seiner preislichen Schätzung der Urkunde: „Ich schätze es jetzt konservativ, ohne einen Liebhaberpreis rauszuhauen, aber hier müssen wir 5000 bis 6000€ ansetzen.“
Auch die sieben Händlerinnen und Händler zeigen großes Interesse an Napoleons Autogramm. Mit 6200 Euro verlässt Kretschmer zufrieden den Händlerraum. Das Geld will er für seine Stiftung nutzen, sodass es Menschen zugute komme, die es bräuchten. „Das finde ich schöner als dass es bei mir in der Schublade liegt“, sagt er.