Zu Jahresbeginn hat der kommunale Klinikverbund Regiomed mit einem Dutzend Standorten in Bayern und Thüringen Insolvenz angemeldet. Nun ist das komplexe Verfahren fast beendet.
Das Sanierungsverfahren für die insolvente thüringisch-bayerische Klinikgruppe Regiomed steht vor dem Abschluss. Die Gläubiger haben nun auch den Insolvenzplänen für die betroffenen Einrichtungen in den Landkreisen Sonneberg (Thüringen), Coburg, Neustadt und Lichtenfels (Bayern) zugestimmt, wie Regiomed mitteilte. Sie sollen planmäßig zum 1. November auf die neuen Träger übergehen. Die Bestätigung der Insolvenzpläne durch das Amtsgericht Nürnberg werde in wenigen Tagen erwartet.
Der Klinikverbund mit 5.000 Beschäftigten an einem Dutzend Standorten in Bayern und Thüringen hatte Anfang dieses Jahres Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Zuvor war eine angesichts erwarteter Millionenverluste angestrebte Übertragung der Krankenhäuser an die beteiligten Kommunen gescheitert. Stadt und Landkreis Coburg hatten sich gegen eine solche Lösung gestellt. Im Sanierungsverfahren hatten nach früheren Regiomed-Angaben dann alle beteiligten Kommunen Übernahmeangebote für die Krankenhäuser in ihrem Gebiet abgegeben, neben anderen Interessenten.
Bayern: Privater Konzern am Zug
Für die bayerischen Standorte, die den größten Teil des Klinikverbundes ausmachen, erhielt der Gesundheitskonzern Sana Kliniken AG den Zuschlag. Er übernimmt unter anderem die Kliniken in Coburg, Lichtenfels und Neustadt, die dazugehörigen medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und die Medical School zur Ausbildung von Ärzten. Sana ist nach eigenen Angaben der drittgrößte private Krankenhausbetreiber in Deutschland, der in 54 Städten und Regionen Akut- und Rehakliniken sowie Pflegeeinrichtungen betreibt. 2022 erzielte er laut Geschäftsbericht mit 34.500 Beschäftigten einen Umsatz von drei Milliarden Euro.
Thüringen: Kommunen übernehmen Häuser
In Thüringen gehen die Krankenhäuser Sonneberg und Neuhaus am Rennweg mit den angegliederten MVZ auf den Landkreis Sonneberg über. Der Landkreis Hildburghausen übernimmt unter anderem die Akutklinik im Kreis, das ambulante Zentrum Henneberger Land und die nicht von der Insolvenz betroffene Rehaklinik Masserberg. Der Lösung für Hildburghausen hatte das Amtsgericht Nürnberg bereits Mitte September zugestimmt. Beide Südthüringer Landkreise hoffen zur Fortführung der Krankenhäuser auf finanzielle Unterstützung des Landes.
Zu Regiomed gehören in Südthüringen auch Seniorenzentren und Wohnheime, die der Sozialverband Awo übernimmt, sowie der Rettungsdienst. Für ihn erhielt der ASB Rettungsdienst Thüringen den Zuschlag.